Der Text analysiert die Bildungsprozesse im Strafvollzug unter besonderer Berücksichtigung der Erfahrungen der Poli Universitari Penitenziari, um zu untersuchen, wie die von der italienischen Strafvollzugsordnung angestrebte umerzieherische Funktion durch ein Universitätsstudium umgesetzt werden kann. Es soll untersucht werden, inwiefern die universitären Strafvollzugspoli eine Möglichkeit darstellen, die erzieherische Funktion der Strafe wiederzubeleben. Insbesondere werden die ersten beiden in Italien eingerichteten universitären Strafvollzugspolizeien analysiert: die in Turin und die in Prato. Dabei kommen auch die Aussagen von Gefängnislehrern und inhaftierten Studenten zu Wort, die darlegen, wie diese Initiativen die Gefängnistüren öffnen und eine Kontamination zwischen innen und außen ermöglichen können. Es soll aufgezeigt werden, wie der Gegensatz zwischen Universität und Gefängnis eine befreiende Rolle innerhalb des Gefängnisses spielen kann, die es den Gefangenen ermöglicht, ihre Rolle innerhalb der komplexen Gesellschaft wiederzuentdecken, ihr Zugehörigkeitsgefühl und ihre Staatsbürgerschaft zu stärken und die persönliche, soziale und kulturelle Entwicklung jedes Einzelnen zu fördern.