Rezension „Der Straßenmagier - Die Götter von New Orleans: Roman (Die Halbmondstadt, Band 1)“ von Bryan Camp
Meinung
„Der Straßenmagier - Die Götter von New Orleans" war ein Werk, auf das ich mich wahnsinnig freute, allein ob seines Settings New Orleans, welches mich mit seinen
Traditionen, den Menschen, der Musik, aber auch dem Voodoo und der Natur bereits seit langem fasziniert.…mehrRezension „Der Straßenmagier - Die Götter von New Orleans: Roman (Die Halbmondstadt, Band 1)“ von Bryan Camp
Meinung
„Der Straßenmagier - Die Götter von New Orleans" war ein Werk, auf das ich mich wahnsinnig freute, allein ob seines Settings New Orleans, welches mich mit seinen Traditionen, den Menschen, der Musik, aber auch dem Voodoo und der Natur bereits seit langem fasziniert. Einiges davon in dem Buch wiederzufinden reizte mich also sehr. Ebenso wie das Cover, welches eine Mischung aus Magie und Mystik darstellt.
Und dennoch wurde ich enttäuscht, denn obwohl New Orleans mit seinen Eindrücken manchmal reizüberflutend sein kann, so dachte ich nicht, dass der Autor seine Kreativität ebenso in hohem Maße zum Ausdruck bringt. Mehr als einmal fühlte ich mich erdrückt… es waren zu viele Götter, zu viele Namen, die man teils kaum auseinanderhalten konnte. Von Beginn an zeichnete sich Verwirrung in mir ab, welche leider kaum nachließ, sondern eher noch im Verlauf anstieg.
Jude, der Haupt Protagonist, ist zweifellos interessant gestaltet, doch blieb er für mich nicht greifbar und ich konnte nie so recht eine Verbindung zu ihm aufbauen. Während ich zu Anfang noch Sympathie empfand, wusste ich bei fortschreitender Handlung irgendwie gar nicht mehr so recht, was ich fühlen sollte. Es blieb blass und undurchsichtig und ich hatte das Gefühl, Jude entglitt einem zusehends.
Die Geschichte selbst ist rasant und actiongeladen aufgebaut, was ich persönlich gern mag. Auch Humor kommt in der Handlung nicht zu kurz. Doch bei alldem war es manchmal zu Temporeich und ich fühlte mich rastlos zurückgelassen. Zum Ende hin hoffte ich auf mehr Erklärungen, Schilderungen, um mein Verständnis zu mildern, doch es kam nichts und schon wieder zeichnete sich Verwirrung bei mir ab. Sicherlich muss ich auch nicht Detailreichtum bis zum Umfallen haben, aber oftmals fehlte es eben daran.
Auch konnte man deutlich spüren, dass den Autor Hurrikan Katrina und seine Auswirkungen sehr beschäftigt haben, was ich teils gut finde, aber hier wirkte es zu überladen an dieser Thematik. Vielleicht rückte dadurch der eigentliche Fokus in den Hintergrund. Für mich wurde das Potenzial leider nur bedingt ausgeschöpft und am Ende überwiegt die Enttäuschung.
Fazit
„Der Straßenmagier - Die Götter von New Orleans“ versprach eine rasante, atmosphärische Handlung, in der der Charme und das Feeling einer großartigen Stadt hätte zu Geltung kommen können. Doch leider war es oftmals erdrückend und beklemmend, da hier zu vieles auf einen einprasselte. Auch zur Haupt Figur Jude konnte ich kaum eine Verbindung aufbauen, er blieb mir größtenteils zu flach. Die Thematik des Hurrikan war zu präsent und letztlich konnte mich die Geschichte nicht überzeugen, was ich sehr schade fand.
Ich hoffe dennoch, dass dieses Buch seine Leser erreicht.