Der Band enthält sieben Streitschriften Eberhards gegen die "Kritik der reinen Vernunft" aus dem Jahre 1789 und Kants Erwiderung "Über eine Entdeckung nach der alle neue Kritik der reinen Vernunft durch eine ältere entbehrlich gemacht werden soll" (1. Auflage 1790, 2. Auflage 1791).
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.02.1999Hinweis
ANTIKRITISCHES. Zur Frühjahrsmesse 1790 erschien Kants "Kritik der Urteilskraft". Da dieser Abschluß des kritischen Gebäudes jedoch etwas früher als erwartet vollendet werden konnte, hatte sein Autor noch Zeit gefunden, eine Streitschrift zu publizieren, die neben der spektakulären Konkurrenz aus eigener Feder leider wenig Beachtung fand: Eine Antwort auf Johann August Eberhard, der seit 1786 dem Grundstein von Kants Projekt, der "Kritik der reinen Vernunft", mehrere ablehnende Aufsätze gewidmet hatte. Kant hielt sich selten mit Kritikern seines Kritizismus auf, Eberhard aber, der den philosophischen Lehrstuhl in Halle innehatte, den Kant 1778 ausgeschlagen hatte, schien ihm einer Erwiderung wert. Dabei sind schöne Parallelen zur "Kritik der Urteilskraft" zu beobachten, etwa die gleich zu Beginn mit Quintilian geführte Attacke gegen Eberhards Argumentationsaufbau, die ihre Entsprechung in der Rhetorikverdammung von Paragraph 53 hat. Die Auseinandersetzung ist jetzt in einem Band dokumentiert, der auch die Aufsätze von Eberhard enthält, die bislang weitaus schwerer greifbar waren als Kants Antwort. Hier kann man einen philosophischen Traditionalisten bei der Arbeit beobachten, der gegen die beginnende Dominanz von Kants Lehre ankämpft und diverse Fragen stellt, die der Kantianismus bis heute nicht recht beantworten konnte. (Immanuel Kant: "Der Streit mit Johann August Eberhard". Herausgegeben von Marion Lauschke und Manfred Zahn. Felix Meiner Verlag, Hamburg 1998. XL, 194 S., geb., 68,- DM) F.A.Z.
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ANTIKRITISCHES. Zur Frühjahrsmesse 1790 erschien Kants "Kritik der Urteilskraft". Da dieser Abschluß des kritischen Gebäudes jedoch etwas früher als erwartet vollendet werden konnte, hatte sein Autor noch Zeit gefunden, eine Streitschrift zu publizieren, die neben der spektakulären Konkurrenz aus eigener Feder leider wenig Beachtung fand: Eine Antwort auf Johann August Eberhard, der seit 1786 dem Grundstein von Kants Projekt, der "Kritik der reinen Vernunft", mehrere ablehnende Aufsätze gewidmet hatte. Kant hielt sich selten mit Kritikern seines Kritizismus auf, Eberhard aber, der den philosophischen Lehrstuhl in Halle innehatte, den Kant 1778 ausgeschlagen hatte, schien ihm einer Erwiderung wert. Dabei sind schöne Parallelen zur "Kritik der Urteilskraft" zu beobachten, etwa die gleich zu Beginn mit Quintilian geführte Attacke gegen Eberhards Argumentationsaufbau, die ihre Entsprechung in der Rhetorikverdammung von Paragraph 53 hat. Die Auseinandersetzung ist jetzt in einem Band dokumentiert, der auch die Aufsätze von Eberhard enthält, die bislang weitaus schwerer greifbar waren als Kants Antwort. Hier kann man einen philosophischen Traditionalisten bei der Arbeit beobachten, der gegen die beginnende Dominanz von Kants Lehre ankämpft und diverse Fragen stellt, die der Kantianismus bis heute nicht recht beantworten konnte. (Immanuel Kant: "Der Streit mit Johann August Eberhard". Herausgegeben von Marion Lauschke und Manfred Zahn. Felix Meiner Verlag, Hamburg 1998. XL, 194 S., geb., 68,- DM) F.A.Z.
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