Als in Münster ein Antiquariat aufgelöst wird, schlägt Gerd Berger zu (was ich verstehen kann) und lagert etliche Bücher erstmal im Keller ein. Darunter auch ein ehemals sehr teures mehrbändiges Lexikon. Das darf bald sein Kellerversteck verlassen und landet im Bücherregal der Familie in der
Wohnung. Und entwickelt dort eine Art Eigenleben. Band 1 übernimmt quasi die Beschreibung des weiteren…mehrAls in Münster ein Antiquariat aufgelöst wird, schlägt Gerd Berger zu (was ich verstehen kann) und lagert etliche Bücher erstmal im Keller ein. Darunter auch ein ehemals sehr teures mehrbändiges Lexikon. Das darf bald sein Kellerversteck verlassen und landet im Bücherregal der Familie in der Wohnung. Und entwickelt dort eine Art Eigenleben. Band 1 übernimmt quasi die Beschreibung des weiteren Lebens des Lexikons.
Für mich war die Geschichte aus der Sicht eines Buches echt eine gute Idee. Ich finde das wirklich witzig, „wenn Bücher reden könnten“. Und Lexikon Band 1 redet irgendwie „niedlich“. Ich hatte da immer Bilder im Kopf.
Doch unabhängig davon hat das Buch mehrere ernste Hintergründe. Die lange Zeit mit den vielen verschiedenen Ereignissen in Politik und Gesellschaft. Oder die Krankheit Chorea Huntington (von der ich vorher noch nie etwas gehört hatte). Für mich war es am stärksten, wenn es um die persönlichen Erlebnisse in den Familien geht bzw. in den Haushalten.
Es waren sehr viele historische Ereignisse dazwischen. Hier wurde das Buch manchmal eher zum Sachbuch, was den Lesefluss ein wenig bremste. Aber eine ungeheure Recherchearbeit des Autors, die am Ende noch mit einem Register u. a. der realen Personen abgeschlossen wird.
Mein Fazit: Für mich persönlich hätten die Sachbezüge ein wenig kürzer ausfallen dürfen. Doch insgesamt kann ich nur eine Leseempfehlung aussprechen. Ein sehr gut recherchierter historischer Roman, der aufgrund der Erzählidee etwas besonderes ist.