Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Anglistik - Linguistik, Note: 1,7, Leuphana Universität Lüneburg, Sprache: Deutsch, Abstract: William Shakespeares Drama ¿Der Sturm¿ wurde 1611 uraufgeführt und ist damit am historischen Beginn eines elisabethanischen Diskurses über Kolonisation und ¿edle¿ sowie ¿böse Wilde¿ zu verorten. In den Motiven des Theaterstücks zeigt sich die Kontinuität verschiedener Diskurse, vom usurpierten ¿Zauberer-König¿ bis zum ¿barbarischen Wilden¿, welche sich teilweise bis in die Antike zurückverfolgen lassen. Eine geschichtliche Epoche, in der die Zuschreibung des ¿Barbarischen¿ schon auf eine Dimension des Inferioren, eingeschlossen die moralische Minderwertigkeit verwies. Nach einer postkolonialen Lesart des Stücks entwirft Shakespeare mit der Insel, auf der die Handlung stattfindet, quasi eine modellhafte Kolonie und mit den Figuren, die diese Insel bevölkern, die Prototypen des technologisch wie vermeintlich moralisch überlegenen Imperialisten, Prospero, und des dämonisierten, unverbesserlichen ¿Wilden¿ Caliban, der aufgrund seiner ¿barbarischen¿ Qualitäten naturgemäß nichts anderes sein kann als ein Sklave. Mit dem für die Handlung zentralen Figurenverhältnis Prospero-Caliban greift Shakespeare einen Diskurs seiner Epoche auf, der ¿durch die zeitgenössische Faszination für die neue Welt, durch die Abenteuer der Entdecker und Kolonisatoren¿ angeregt wurde. Geprägt von diesem geschichtlichen Kontext schreibt Shakespeare sein Drama ¿Der Sturm¿, dessen Charaktere in ihren Figurenreden aus verschiedenen Perspektiven zu den Diskursen ihrer Zeit Stellung beziehen: Zu dem historisch neuen Phänomen der Kolonisation der ¿Schönen neuen Welt¿ und den ¿Wilden¿, die dort anzutreffen sind.
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