"Archil Kikodze nimmt uns mit auf eine sehr intime, melancholische, inspirierende Reise. Ein Buch, das einem Labyrinth gleicht, in dem an jeder Ecke eine weitere Abzweigung wartet, eine weitere Möglichkeit etwas zu entdecken, sich mitreißen und verzaubern zu lassen!" Nino Haratischwili
Weil ein alter Freund die Wohnung des Erzählers braucht, um sich dort heimlich mit einer Frau zu treffen, wird dieser für einen Tag obdachlos. Er zieht durch die Straßen und Cafés seiner Heimatstadt Tiflis, lässt sich treiben, folgt seiner Eingebung, und dort, in den Parks und am Flussufer, zwischen anonymen Passanten und bei alten Freunden, denen er begegnet, kommen in ihm Erinnerungen hoch an vergangene Zeiten. Er denkt an die Kindheit und das frühe Erwachsenwerden, die Zeit der Sowjetdiktatur und die überschwängliche Anarchie des noch jungen unabhängigen Staates, an den Ossetienkrieg und seine Folgen.
Archil Kikodze erzählt mit zärtlicher Melancholie und in starken Bildern vonGeorgien und von den Wechselfällen des Lebens.
"Der Südelefant fängt den georgischen Zeitgeist ein wie kein anderer Gegenwartsroman." Zaal Andronikashvili, Literaturkritiker
"Archil Kikodze bewegt sich auf Messers Schneide; er schreibt auf, was er sieht, die vertraute Umgebung und die menschlichen (vielleicht allzu menschlichen) Probleme, ohne Zurückhaltung. Ein feinsinniger und suggestiver Roman, der in der georgischen Gegenwartsliteratur seinesgleichen sucht." Nikoloz Agladze, Literaturkritiker
Weil ein alter Freund die Wohnung des Erzählers braucht, um sich dort heimlich mit einer Frau zu treffen, wird dieser für einen Tag obdachlos. Er zieht durch die Straßen und Cafés seiner Heimatstadt Tiflis, lässt sich treiben, folgt seiner Eingebung, und dort, in den Parks und am Flussufer, zwischen anonymen Passanten und bei alten Freunden, denen er begegnet, kommen in ihm Erinnerungen hoch an vergangene Zeiten. Er denkt an die Kindheit und das frühe Erwachsenwerden, die Zeit der Sowjetdiktatur und die überschwängliche Anarchie des noch jungen unabhängigen Staates, an den Ossetienkrieg und seine Folgen.
Archil Kikodze erzählt mit zärtlicher Melancholie und in starken Bildern vonGeorgien und von den Wechselfällen des Lebens.
"Der Südelefant fängt den georgischen Zeitgeist ein wie kein anderer Gegenwartsroman." Zaal Andronikashvili, Literaturkritiker
"Archil Kikodze bewegt sich auf Messers Schneide; er schreibt auf, was er sieht, die vertraute Umgebung und die menschlichen (vielleicht allzu menschlichen) Probleme, ohne Zurückhaltung. Ein feinsinniger und suggestiver Roman, der in der georgischen Gegenwartsliteratur seinesgleichen sucht." Nikoloz Agladze, Literaturkritiker
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.10.2018Bloomsday in Tiflis
Ein Tag, eine Stadt, viele Erinnerungen: Archil Kikodze spielt James Joyce
Mit der Vergangenheit ist es so eine Sache. Kaum hat man sie sicher hinter Glas gepackt wie das prähistorische Skelett eines Südelefanten - "Archidiskodon Meridionalis" - im Staatlichen Museum zu Tiflis, springt sie schon wieder aus der Kiste und wandert umher. Dazu braucht es nicht mehr als einen alten Freund, der nach Jahren der Abwesenheit an der Tür des Ich-Erzählers klingelt, sich in dessen Wohnung häuslich einrichtet, weil er einen diskreten Ort für ein Tête-à-tête mit der Geliebten sucht, und unversehens neben einem glasgerahmten Bild früherer Tage steht: Es zeigt die beiden Freunde als zehnjährige Jungs vor eben jenem fossilen Urtier - und schon rattert die Assoziationskette in Archil Kikodzes Roman "Der Südelefant" los, ohne dass die Erinnerungen jemals vor Anker gehen könnten.
Die amourös belagerte Wohnung zwingt den Erzähler hinaus in die winterliche Stadt. Ohne Ziel, allein getrieben von der Maßgabe des Zeitzerlaufens, geht er los; ein ferner georgischer Vetter des berühmten Iren auf urbaner Odyssee, Leopold Bloom. Wie in James Joyces "Ulysses" ist weniger das Labyrinth der Straßen, Plätze und Cafés der Schauplatz seines Irrwegs, sondern das Bewusstsein dessen, der es durchschreitet. Jede Begegnung, jeder Anblick, jeder Gesprächsfetzen kann die Gedanken und Schritte in eine neue Richtung lenken. Der Erzähler erlebt sich immer aufs Neue als Held oder Zuschauer eines anderen Films. Denn das Kino und der cineastische Blick auf die Welt liefern eines der Leitmotive des Romans. Kein Wunder, ist er doch aus der Perspektive eines Filmemachers erzählt, der ungefähr so alt sein dürfte wie der Autor. Kikodze wiederum ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch Fotograf - und Schauspieler, Drehbuchautor, Verfasser von Wissenschafts-Reiseführern und Dokumentarist.
Kikodze ist Universalist. Ein großer visueller Hunger und eine lakonische Fabulierlust, die ganz Georgien, seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in den Details eines verschwendeten Tages aufscheinen lassen will, zeichnen seinen Roman aus. Leser, denen das Land fremd ist, stellt das vor Schwierigkeiten. Kikodze liebt es, Leerstellen zu umkreisen, Rätsel lange ungelöst zu lassen und sie erst im wiederholten Vorbeistreifen langsam aufzulösen. Auf Schritt und Tritt kann die Erzählung wie durch das Loch eines Kaninchenbaus in die Vergangenheit stürzen: die Zeit in der Sowjetunion, die junge Freiheit, den Ossetien-Krieg. Der Erinnerung an einen Toten am Staudamm nach einer Nacht im Bordell folgt der Blick aufs Smartphone und den Social-Media-Account, den der mutmaßlich geistesgestörte Ehemann der Tochter mit Urlaubsbildern aus dem Nahen Osten bestückt. Im Park treffen wir einen Knastbruder, im Internet finden wir Spuren einer ehemaligen Kommilitonin, es geht es um Stromdiebstahl, Freiheit, Tod, Liebe, Eifersucht, Aufstieg und Fall und alte Bücher, die einmal neu waren und mit Widmungen versehen wurden.
Alles ist jetzt, alles ist da in diesem Gedankenstrom, der Tiflis als Ort entdeckt, an dem man nicht schlecht leben kann. Und Kikodze kann nicht schlecht schreiben. Aber James Joyce ist er nicht.
eer.
Archil Kikodze: "Der Südelefant".
Aus dem Georgischen von Nino Haratischwili und Martin Büttner. Ullstein Verlag, Berlin 2018. 272 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Tag, eine Stadt, viele Erinnerungen: Archil Kikodze spielt James Joyce
Mit der Vergangenheit ist es so eine Sache. Kaum hat man sie sicher hinter Glas gepackt wie das prähistorische Skelett eines Südelefanten - "Archidiskodon Meridionalis" - im Staatlichen Museum zu Tiflis, springt sie schon wieder aus der Kiste und wandert umher. Dazu braucht es nicht mehr als einen alten Freund, der nach Jahren der Abwesenheit an der Tür des Ich-Erzählers klingelt, sich in dessen Wohnung häuslich einrichtet, weil er einen diskreten Ort für ein Tête-à-tête mit der Geliebten sucht, und unversehens neben einem glasgerahmten Bild früherer Tage steht: Es zeigt die beiden Freunde als zehnjährige Jungs vor eben jenem fossilen Urtier - und schon rattert die Assoziationskette in Archil Kikodzes Roman "Der Südelefant" los, ohne dass die Erinnerungen jemals vor Anker gehen könnten.
Die amourös belagerte Wohnung zwingt den Erzähler hinaus in die winterliche Stadt. Ohne Ziel, allein getrieben von der Maßgabe des Zeitzerlaufens, geht er los; ein ferner georgischer Vetter des berühmten Iren auf urbaner Odyssee, Leopold Bloom. Wie in James Joyces "Ulysses" ist weniger das Labyrinth der Straßen, Plätze und Cafés der Schauplatz seines Irrwegs, sondern das Bewusstsein dessen, der es durchschreitet. Jede Begegnung, jeder Anblick, jeder Gesprächsfetzen kann die Gedanken und Schritte in eine neue Richtung lenken. Der Erzähler erlebt sich immer aufs Neue als Held oder Zuschauer eines anderen Films. Denn das Kino und der cineastische Blick auf die Welt liefern eines der Leitmotive des Romans. Kein Wunder, ist er doch aus der Perspektive eines Filmemachers erzählt, der ungefähr so alt sein dürfte wie der Autor. Kikodze wiederum ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch Fotograf - und Schauspieler, Drehbuchautor, Verfasser von Wissenschafts-Reiseführern und Dokumentarist.
Kikodze ist Universalist. Ein großer visueller Hunger und eine lakonische Fabulierlust, die ganz Georgien, seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in den Details eines verschwendeten Tages aufscheinen lassen will, zeichnen seinen Roman aus. Leser, denen das Land fremd ist, stellt das vor Schwierigkeiten. Kikodze liebt es, Leerstellen zu umkreisen, Rätsel lange ungelöst zu lassen und sie erst im wiederholten Vorbeistreifen langsam aufzulösen. Auf Schritt und Tritt kann die Erzählung wie durch das Loch eines Kaninchenbaus in die Vergangenheit stürzen: die Zeit in der Sowjetunion, die junge Freiheit, den Ossetien-Krieg. Der Erinnerung an einen Toten am Staudamm nach einer Nacht im Bordell folgt der Blick aufs Smartphone und den Social-Media-Account, den der mutmaßlich geistesgestörte Ehemann der Tochter mit Urlaubsbildern aus dem Nahen Osten bestückt. Im Park treffen wir einen Knastbruder, im Internet finden wir Spuren einer ehemaligen Kommilitonin, es geht es um Stromdiebstahl, Freiheit, Tod, Liebe, Eifersucht, Aufstieg und Fall und alte Bücher, die einmal neu waren und mit Widmungen versehen wurden.
Alles ist jetzt, alles ist da in diesem Gedankenstrom, der Tiflis als Ort entdeckt, an dem man nicht schlecht leben kann. Und Kikodze kann nicht schlecht schreiben. Aber James Joyce ist er nicht.
eer.
Archil Kikodze: "Der Südelefant".
Aus dem Georgischen von Nino Haratischwili und Martin Büttner. Ullstein Verlag, Berlin 2018. 272 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Kikodze ist Universalist. Ein großer visueller Hunger und eine lakonische Fabulierlust, die ganz Georgien, seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in den Details eines verschwendeten Tages aufscheinen lassen will, zeichnen seinen Roman aus." FAZ 20181006
Bloomsday in Tiflis
Ein Tag, eine Stadt, viele Erinnerungen: Archil Kikodze spielt James Joyce
Mit der Vergangenheit ist es so eine Sache. Kaum hat man sie sicher hinter Glas gepackt wie das prähistorische Skelett eines Südelefanten - "Archidiskodon Meridionalis" - im Staatlichen Museum zu Tiflis, springt sie schon wieder aus der Kiste und wandert umher. Dazu braucht es nicht mehr als einen alten Freund, der nach Jahren der Abwesenheit an der Tür des Ich-Erzählers klingelt, sich in dessen Wohnung häuslich einrichtet, weil er einen diskreten Ort für ein Tête-à-tête mit der Geliebten sucht, und unversehens neben einem glasgerahmten Bild früherer Tage steht: Es zeigt die beiden Freunde als zehnjährige Jungs vor eben jenem fossilen Urtier - und schon rattert die Assoziationskette in Archil Kikodzes Roman "Der Südelefant" los, ohne dass die Erinnerungen jemals vor Anker gehen könnten.
Die amourös belagerte Wohnung zwingt den Erzähler hinaus in die winterliche Stadt. Ohne Ziel, allein getrieben von der Maßgabe des Zeitzerlaufens, geht er los; ein ferner georgischer Vetter des berühmten Iren auf urbaner Odyssee, Leopold Bloom. Wie in James Joyces "Ulysses" ist weniger das Labyrinth der Straßen, Plätze und Cafés der Schauplatz seines Irrwegs, sondern das Bewusstsein dessen, der es durchschreitet. Jede Begegnung, jeder Anblick, jeder Gesprächsfetzen kann die Gedanken und Schritte in eine neue Richtung lenken. Der Erzähler erlebt sich immer aufs Neue als Held oder Zuschauer eines anderen Films. Denn das Kino und der cineastische Blick auf die Welt liefern eines der Leitmotive des Romans. Kein Wunder, ist er doch aus der Perspektive eines Filmemachers erzählt, der ungefähr so alt sein dürfte wie der Autor. Kikodze wiederum ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch Fotograf - und Schauspieler, Drehbuchautor, Verfasser von Wissenschafts-Reiseführern und Dokumentarist.
Kikodze ist Universalist. Ein großer visueller Hunger und eine lakonische Fabulierlust, die ganz Georgien, seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in den Details eines verschwendeten Tages aufscheinen lassen will, zeichnen seinen Roman aus. Leser, denen das Land fremd ist, stellt das vor Schwierigkeiten. Kikodze liebt es, Leerstellen zu umkreisen, Rätsel lange ungelöst zu lassen und sie erst im wiederholten Vorbeistreifen langsam aufzulösen. Auf Schritt und Tritt kann die Erzählung wie durch das Loch eines Kaninchenbaus in die Vergangenheit stürzen: die Zeit in der Sowjetunion, die junge Freiheit, den Ossetien-Krieg. Der Erinnerung an einen Toten am Staudamm nach einer Nacht im Bordell folgt der Blick aufs Smartphone und den Social-Media-Account, den der mutmaßlich geistesgestörte Ehemann der Tochter mit Urlaubsbildern aus dem Nahen Osten bestückt. Im Park treffen wir einen Knastbruder, im Internet finden wir Spuren einer ehemaligen Kommilitonin, es geht es um Stromdiebstahl, Freiheit, Tod, Liebe, Eifersucht, Aufstieg und Fall und alte Bücher, die einmal neu waren und mit Widmungen versehen wurden.
Alles ist jetzt, alles ist da in diesem Gedankenstrom, der Tiflis als Ort entdeckt, an dem man nicht schlecht leben kann. Und Kikodze kann nicht schlecht schreiben. Aber James Joyce ist er nicht.
eer.
Archil Kikodze: "Der Südelefant".
Aus dem Georgischen von Nino Haratischwili und Martin Büttner. Ullstein Verlag, Berlin 2018. 272 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Tag, eine Stadt, viele Erinnerungen: Archil Kikodze spielt James Joyce
Mit der Vergangenheit ist es so eine Sache. Kaum hat man sie sicher hinter Glas gepackt wie das prähistorische Skelett eines Südelefanten - "Archidiskodon Meridionalis" - im Staatlichen Museum zu Tiflis, springt sie schon wieder aus der Kiste und wandert umher. Dazu braucht es nicht mehr als einen alten Freund, der nach Jahren der Abwesenheit an der Tür des Ich-Erzählers klingelt, sich in dessen Wohnung häuslich einrichtet, weil er einen diskreten Ort für ein Tête-à-tête mit der Geliebten sucht, und unversehens neben einem glasgerahmten Bild früherer Tage steht: Es zeigt die beiden Freunde als zehnjährige Jungs vor eben jenem fossilen Urtier - und schon rattert die Assoziationskette in Archil Kikodzes Roman "Der Südelefant" los, ohne dass die Erinnerungen jemals vor Anker gehen könnten.
Die amourös belagerte Wohnung zwingt den Erzähler hinaus in die winterliche Stadt. Ohne Ziel, allein getrieben von der Maßgabe des Zeitzerlaufens, geht er los; ein ferner georgischer Vetter des berühmten Iren auf urbaner Odyssee, Leopold Bloom. Wie in James Joyces "Ulysses" ist weniger das Labyrinth der Straßen, Plätze und Cafés der Schauplatz seines Irrwegs, sondern das Bewusstsein dessen, der es durchschreitet. Jede Begegnung, jeder Anblick, jeder Gesprächsfetzen kann die Gedanken und Schritte in eine neue Richtung lenken. Der Erzähler erlebt sich immer aufs Neue als Held oder Zuschauer eines anderen Films. Denn das Kino und der cineastische Blick auf die Welt liefern eines der Leitmotive des Romans. Kein Wunder, ist er doch aus der Perspektive eines Filmemachers erzählt, der ungefähr so alt sein dürfte wie der Autor. Kikodze wiederum ist nicht nur Schriftsteller, sondern auch Fotograf - und Schauspieler, Drehbuchautor, Verfasser von Wissenschafts-Reiseführern und Dokumentarist.
Kikodze ist Universalist. Ein großer visueller Hunger und eine lakonische Fabulierlust, die ganz Georgien, seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in den Details eines verschwendeten Tages aufscheinen lassen will, zeichnen seinen Roman aus. Leser, denen das Land fremd ist, stellt das vor Schwierigkeiten. Kikodze liebt es, Leerstellen zu umkreisen, Rätsel lange ungelöst zu lassen und sie erst im wiederholten Vorbeistreifen langsam aufzulösen. Auf Schritt und Tritt kann die Erzählung wie durch das Loch eines Kaninchenbaus in die Vergangenheit stürzen: die Zeit in der Sowjetunion, die junge Freiheit, den Ossetien-Krieg. Der Erinnerung an einen Toten am Staudamm nach einer Nacht im Bordell folgt der Blick aufs Smartphone und den Social-Media-Account, den der mutmaßlich geistesgestörte Ehemann der Tochter mit Urlaubsbildern aus dem Nahen Osten bestückt. Im Park treffen wir einen Knastbruder, im Internet finden wir Spuren einer ehemaligen Kommilitonin, es geht es um Stromdiebstahl, Freiheit, Tod, Liebe, Eifersucht, Aufstieg und Fall und alte Bücher, die einmal neu waren und mit Widmungen versehen wurden.
Alles ist jetzt, alles ist da in diesem Gedankenstrom, der Tiflis als Ort entdeckt, an dem man nicht schlecht leben kann. Und Kikodze kann nicht schlecht schreiben. Aber James Joyce ist er nicht.
eer.
Archil Kikodze: "Der Südelefant".
Aus dem Georgischen von Nino Haratischwili und Martin Büttner. Ullstein Verlag, Berlin 2018. 272 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main