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»Meisterhaft. DER SYMPATHISANT ist zum Klassiker bestimmt.« T.C. BoyleIm April 1975 wird eine Gruppe südvietnamesischer Offiziere unter dramatischen Bedingungen aus Saigon in die USA geflogen. Darunter ein als Adjutant getarnter kommunistischer Spion. In Los Angeles soll er weiterhin ein Auge auf die politischen Gegner haben, ringt jedoch immer mehr mit seinem Doppelleben, den Absurditäten des Spionagewesens, der Konsumgesellschaft und seiner eigenen Identität. Bald gerät er zwischen die Fronten der Ost-West-Politik und findet sich schließlich in aussichtsloser Mission in seinem Heimatl...
»Meisterhaft. DER SYMPATHISANT ist zum Klassiker bestimmt.« T.C. Boyle
Im April 1975 wird eine Gruppe südvietnamesischer Offiziere unter dramatischen Bedingungen aus Saigon in die USA geflogen. Darunter ein als Adjutant getarnter kommunistischer Spion. In Los Angeles soll er weiterhin ein Auge auf die politischen Gegner haben, ringt jedoch immer mehr mit seinem Doppelleben, den Absurditäten des Spionagewesens, der Konsumgesellschaft und seiner eigenen Identität. Bald gerät er zwischen die Fronten der Ost-West-Politik und findet sich schließlich in aussichtsloser Mission in seinem Heimatland wieder, die einen ganz anderen Verlauf nimmt, als geplant ...
Jetzt von HBO verfilmt: Eine »lebenssprühende, glaubwürdige und doch oft kühne« Adaption, »die dem brillanten Roman des ausführenden Produzenten Nguyen in Anspruch und Ausführung in nichts nachsteht.« (Time Magazine)
Im April 1975 wird eine Gruppe südvietnamesischer Offiziere unter dramatischen Bedingungen aus Saigon in die USA geflogen. Darunter ein als Adjutant getarnter kommunistischer Spion. In Los Angeles soll er weiterhin ein Auge auf die politischen Gegner haben, ringt jedoch immer mehr mit seinem Doppelleben, den Absurditäten des Spionagewesens, der Konsumgesellschaft und seiner eigenen Identität. Bald gerät er zwischen die Fronten der Ost-West-Politik und findet sich schließlich in aussichtsloser Mission in seinem Heimatland wieder, die einen ganz anderen Verlauf nimmt, als geplant ...
Jetzt von HBO verfilmt: Eine »lebenssprühende, glaubwürdige und doch oft kühne« Adaption, »die dem brillanten Roman des ausführenden Produzenten Nguyen in Anspruch und Ausführung in nichts nachsteht.« (Time Magazine)
Viet Thanh Nguyen, geboren 1971 in Südvietnam, floh nach dem Fall von Saigon 1975 mit seinen Eltern in die USA. Er studierte Anglistik und Ethnic Studies in Berkeley und arbeitet seit seiner Promotion 1997 als Hochschullehrer an der University of Southern California in Los Angeles. Für sein Romandebüt, den internationalen Bestseller 'Der Sympathisant' (Blessing, 2017), erhielt er 2016 den Pulitzer-Preis und den Edgar Award.
Produktdetails
- Heyne Bücher 43960
- Verlag: Heyne
- Originaltitel: The Sympathizer
- Erstmals im TB
- Seitenzahl: 528
- Erscheinungstermin: 8. Oktober 2018
- Deutsch
- Abmessung: 114mm x 184mm x 35mm
- Gewicht: 482g
- ISBN-13: 9783453439603
- ISBN-10: 3453439600
- Artikelnr.: 52391403
Herstellerkennzeichnung
Heyne Taschenbuch
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Ironischer Spionageroman
Mit dem Debüt-Roman «Der Sympathisant» hat der vietnamesisch-amerikanische Schriftsteller Viet Thanh Nguyen 2016 den Pulitzer Prize gewonnen. Es geht thematisch dabei um nichts weniger als um das falsche amerikanische Narrativ zum verlorenen Vietnamkrieg. …
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Ironischer Spionageroman
Mit dem Debüt-Roman «Der Sympathisant» hat der vietnamesisch-amerikanische Schriftsteller Viet Thanh Nguyen 2016 den Pulitzer Prize gewonnen. Es geht thematisch dabei um nichts weniger als um das falsche amerikanische Narrativ zum verlorenen Vietnamkrieg. Ein Trauma für die Weltmacht, die Verlieren nicht gewohnt ist und diese Schmach bis heute nicht verarbeitet hat. Genüsslich widerlegt der als Professor an der Universität in Kalifornien lehrende, als Vierjähriger 1975 mit seinen Eltern in die USA emigrierte Schriftsteller diese verlogene Umdeutung der politischen Realitäten.
Der namenlos bleibende, in Saigon lebende Ich-Erzähler führt ein Doppelleben, er ist als Hauptmann Adjutant eines Generals der Armee Südvietnams, spioniert aber als Maulwurf für den Vietcong. Als Saigon 1975 von den Kommunisten erobert wird, flieht er auf Anordnung seiner Auftraggeber ich letzter Stunde mit dem General, dessen Frau und zweihundert anderen Exilanten zunächst nach Guam und weiter in die USA. In Los Angeles angekommen, bleibt er weiter in Dienste des Generals, der davon träumt, den Vietcong mit einer patriotischen Befreiungs-Armee wieder aus Vietnam vertreiben zu können, und der dafür vorbereitende Aktivitäten betreibt. Der beste Freund und Kampfgefährte des Protagonisten erweist sich in dieser Exilanten-Gruppe als der Mann fürs Grobe. er ermordet im Auftrag des Generals kaltblütig einen mutmaßlichen kommunistischen Undercover-Agenten, der jedoch völlig schuldlos denunziert wurde. Wenig später bekommt der Protagonist den Auftrag, einen amerikanischen Journalisten zu liquidieren, der Details über die reaktionären vietnamesischen Aktivitäten in den USA veröffentlicht hat. Mit Bildern seiner Minox Spionage-Kamera und in Dossiers, die er mit unsichtbarer Tinte in Briefe an seine «Tante in Paris» einfügt, versorgt der Protagonist regelmäßig seine kommunistischen Führungskader in Vietnam. Bis er schließlich den Auftrag erhält, mit einem reaktionären Voraus-Kommando nach Vietnam zurückzukehren, um dort bei der Rekrutierung von Freiwilligen mitzuwirken.
Der titelgebende «Sympathisant» leidet als Ich-Erzähler zunehmend an seinem Doppelleben, fühlt sich hin und her gerissen, verzweifelt auch mehr und mehr an den Absurditäten, die sein Agentenleben mit sich bringt. Er empfindet seine Identität als Mann mit zwei Gesichtern als problematisch, es sei deshalb auch kein Wunder, «dass ich auch ein Mann mit zwei Seelen bin». Mit kräftigen Seitenhieben auf den American Way of Live beschreibt der Autor die Probleme des halb-vietnamesischen Protagonisten, der in den USA aufgewachsen ist, dort studiert hat, hochintelligent ist und akzentfrei amerikanisch spricht. Aufgrund seines asiatischen Aussehens bezüglich Augen, Hautfarbe und Körpergröße wird er aber manchmal sogar offen als «Bastard» bezeichnet, was ihn jedes Mal zutiefst verletzt.
In bester amerikanischer Erzähl-Tradition schildert Viet Thanh Nguyen locker, sprachlich virtuos und unverkennbar ironisch seine Story aus einer schon fast vergessenen Epoche kriegerischer Auseinandersetzungen in Vietnam. Ein Land, das zuerst von den Franzosen und anschließend von den Amerikanern in hegemonialer Überheblichkeit unterdrückt worden ist, dem es schließlich aber gelang, sich zu befreien. Der Roman wirft viele politische Fragen auf, die darin gipfeln, ob die mühsam errungene, politische Selbstbestimmung bei gleichzeitiger ökonomischer Misere durch die kommunistische Diktatur nicht zu teuer bezahlt worden ist vom vietnamesischen Volk. Der Roman ist als schriftliches Geständnis an einen Kommandanten des Vietcong angelegt, das der Protagonist in einem Umerziehungslager auf 417 Seiten handschriftlich niedergeschrieben hat. Flüssig lesbar, süffig wie der viele Alkohol, der in diesem Spionage-Roman getrunken wird, viele Denkanstöße gebend und immer wieder höchst amüsant, ist «Der Sympathisant» nicht nur eine erfreuliche, sondern auch eine bereichernde Lektüre.
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Üblicherweise werden historische Ereignisse aus der Sicht des Siegers geschildert. Anders verhält es sich mit dem Vietnamkrieg, an dem sich die Vereinigten Staaten aktiv seit Beginn der sechziger Jahre (und der Präsidentschaft JFKs) im großen Stil bis zum bitteren Ende …
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Üblicherweise werden historische Ereignisse aus der Sicht des Siegers geschildert. Anders verhält es sich mit dem Vietnamkrieg, an dem sich die Vereinigten Staaten aktiv seit Beginn der sechziger Jahre (und der Präsidentschaft JFKs) im großen Stil bis zum bitteren Ende beteiligten. Und entgegen der festen Überzeugung der Amerikaner gingen sie aus diesem Krieg nicht als Sieger sondern als Verlierer hervor. Ein Trauma, das bis heute nicht wirklich verarbeitet wurde. Was die Amerikaner aber nicht davon abhielt, die westliche Welt mit ihre Sichtweise dieses Krieges zu fluten. Man denke nur an die unzähligen Blockbuster, TV-Serien und B-Movies zur Vietnam-Thematik, mit denen Hollywood phasenweise den Markt überschwemmt hat, aber auch die unterschiedlichsten Romane und Sachbücher.
Viet Thanh Nguyen, geboren in Vietnam und als Vierjähriger 1975 mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten geflohen, hat nun mit „Der Sympathisant“ einen Polit-Thriller geschrieben, in welchem er die Sichtweise umkehrt. Und offenbar hat er damit einen Nerv getroffen, denn für diesen Roman wurde er 2016 sowohl mit dem Pulitzer Preis als auch mit dem Edgar Award ausgezeichnet.
Der titelgebende „Sympathisant ist ein namenloser halbvietnamesischer Ich-Erzähler, der nach dem Fall Saigons in die USA eingeschleust wird. Angeheuert wird er nicht nur von den Amerikanern sondern auch von den Vietnamesen. Und so lebt er sein Leben als Undercover-Doppelagent mit zwei Dienstherren und zwei Seelen.
Es ist diese Dualität, die die Schilderung seiner Vergangenheit und Gegenwart so interessant macht. Die Reflexionen über den Vietnamkrieg und dessen Folgen für die amerikanische Gesellschaft. Aber auch seine Rolle als Maulwurf in dem Land der Verlierer, das noch immer die Strippen ziehen will. Von daher geht es dem Autor nicht nur um Vietnam, sondern ebenso um all die anderen Kriege, in die sich die Vereinigten Staaten einmischen und eingemischt haben. Um die USA als moralische Instanz, die entscheidet, wer oder was gut oder böse ist.
Vernetzt ist der Namenlose nach allen Seiten und in alle Richtungen, kann aber doch nicht immer unter dem Radar durchschlüpfen. Und so gerät er in ein Umerziehungslager, wo er diese seine Geschichte, sein Geständnis, niederschreibt.
Mich hat diese anspruchsvolle Story voller Querverweise sehr gut unterhalten. Viet Thanh Nguyen gibt dem Leser jede Menge Denkanstöße. Sei es die Thematik der medialen Verwertung des Krieges wie in Coppolas „Apocalypse Now“, die Integration, die in der neuen Heimat nicht gelingen will, weil trotz Anpassung die Akzeptanz des Fremden fehlt, die Suche nach der eigenen Identität, die unter einer Vielzahl von Maskierungen verborgen ist.
Spannend und ironisch, politisch und dennoch höchst unterhaltsam – eine klare Leseempfehlung!
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Ein ganz ausgezeichnetes Buch!
Es könnte fast ein Lehrbuch sein über das Zusammenspiel von Werten und Idealen und wie sie verkommen - immer in der Geschichte. Die Revolution verrät ihre Kinder. Das ist nicht neu, aber es bestätigt sich beeindruckend auch in der Geschichte …
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Ein ganz ausgezeichnetes Buch!
Es könnte fast ein Lehrbuch sein über das Zusammenspiel von Werten und Idealen und wie sie verkommen - immer in der Geschichte. Die Revolution verrät ihre Kinder. Das ist nicht neu, aber es bestätigt sich beeindruckend auch in der Geschichte Vietnams. Das Buch ist exzellent und zugleich hoch spannend geschrieben, es faszinierte mich vor allem auch in der Vielschichtigkeit der Betrachtungsebenen: woher kommt man und welcher Ort ist das Exil, Fremdheit unter den Eigenen, Vertrautheit unter Fremden, was glauben wir, vom Fühlen und Denken der Anderen zu wissen und was ahnen diese von uns? All das ist aktueller denn je und umso erschütternder die Erkenntnis, dass der Mensch offenbar nicht lernfähig ist.
Ich empfand es nicht als eine leichte Lektüre, aber das ist auch gut so!
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