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Eine Geschichte über Freundschaft und darüber, wie schwer er ist, einen Freund zu verteidigen und zu ihm zu halten.
Einen Freund wie Rainer zu haben ist gut und schlecht. Denn einerseits hört er zu und lacht nicht, wenn man von seinen Ängsten erzählt. Er fürchtet sich vor nichts und macht einem selbst Mut. Auf der anderen Seite mag ihn keiner leiden, die Erwachsenen nicht und auch nicht die anderen Kinder. Sie können und wollen die Freundschaft mit Rainer nicht verstehen, und erzwingen eine Entscheidung. Aber wozu ist ein Freund denn gut, wenn ihn niemand leiden mag? Jutta Richter erzählt…mehr

Produktbeschreibung
Eine Geschichte über Freundschaft und darüber, wie schwer er ist, einen Freund zu verteidigen und zu ihm zu halten.

Einen Freund wie Rainer zu haben ist gut und schlecht. Denn einerseits hört er zu und lacht nicht, wenn man von seinen Ängsten erzählt. Er fürchtet sich vor nichts und macht einem selbst Mut. Auf der anderen Seite mag ihn keiner leiden, die Erwachsenen nicht und auch nicht die anderen Kinder. Sie können und wollen die Freundschaft mit Rainer nicht verstehen, und erzwingen eine Entscheidung. Aber wozu ist ein Freund denn gut, wenn ihn niemand leiden mag? Jutta Richter erzählt sensibel und ausdrucksstark von Ausgrenzung, Einsamkeit und Mut.

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Autorenporträt
Jutta Richter, geboren 1955, veröffentlichte noch als Schülerin ihr erstes Buch. Sie studierte Theologie und Germanistik und lebt als freie Autorin im Münsterland. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt sie den Deutschen Jugendliteraturpreis. 
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2000

Die Sehnsucht, dazu zu gehören
Über die Grausamkeiten einer ganz normalen Kindheit
Dies ist eine Geschichte über das Schämen. Über die Sehnsucht, dazu zu gehören, und den Verrat an denen, die leider draußen bleiben müssen. Es ist eine Geschichte über eine ganz normale Kindheit, mit ihren Unsicherheiten und Grausamkeiten. Eine Geschichte, in der die Hauptfigur nicht unbedingt nur positiv wegkommt – und man sich trotzdem gut in sie hinein versetzen kann.
„Wir waren vier. Hansi Pfeifer, Martina Thiemann, Michael Franke und ich. ” Vier Freunde, denen die Straße gehört, die zusammen auf die Züge warten, die am nahen Bahndamm vorbeirauschen, oder Steine auf die Lastwagen werfen, die vom Bauhof kommen. Alles in Ordnung, soweit. Bis Rainer in die Straße zieht, das vernachlässigte ehemalige Heimkind, der „Furchendackel”, der Spielverderber und krumme Hund: „Immer anschleichen. Immer rumschnüffeln. Immer mitspielen wollen. ” Doch dann vertreibt ausgerechnet Rainer die größte Kellerkatze der Welt, er bringt der Ich-Erzählerin bei, wie man grässliche Spinnen zähmt, er zeigt ihr die Ratten im Gruselhaus, und in ihrem „Hasenherz” wächst ein Riesenmut. Das sind die Geschichten, aus denen dicke Freundschaften entstehen. Weshalb es der neuen Freundin auch egal ist, dass sie für ihre ehemaligen Kameraden nur noch „Dieda” ist.
Bis zu dem Tag, als Rainer zuschlägt. Dermaßen zuschlägt, dass Michael, der ihn gehänselt hat, ins Krankenhaus kommt. Und „Dieda” irgendwann den Druck nicht mehr aushält: Wozu, denkt sie, ist eigentlich ein Freund gut, den niemand leiden kann? Bald will sie nur noch eins: wieder aufgenommen sein im Kreis der anderen Kinder. Und das geht eben nur um den Preis des Verrats.
Ein schmales Buch hat Jutta Richter über ein großes Thema geschrieben, vielleicht fast ein wenig zu schmal, um den Figuren und ihren Problemen ein nachhaltiges Gewicht zu geben. Denn so atmosphärisch dicht die Geschichte ist, so sprachlich rund geschliffen, sie verblasst merkwürdig schnell im Gedächtnis. Kein Zweifel jedoch, dass Jutta Richter zu Recht zu den großen deutschen Jugendbuchautorinnen gezählt wird: Ihre Fähigkeit, ohne falsche Naivität ganz aus der Perspektive eines Kindes zu schreiben und bei aller Direkt- und Derbheit eine Poesie der Sprache zu erzeugen, ist bewundernswert.
„Und ich sah noch einmal seinen Rücken, und ich sah, dass er ganz schmale Schultern hatte, und wäre die Mauer nicht hinter mir gewesen, diese raue Viaduktsteinmauer, dann wäre ich weggelaufen und nie wiedergekommen. Nie im Leben. ” Dieda ist dageblieben. (ab 12 Jahre)
ANTJE WEBER
JUTTA RICHTER: Der Tag, als ich lernte die Spinnen zu zähmen. Hanser Verlag 2000. 87 Seiten, 19,80 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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