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Goldfisch Ian fällt. Aus dem 27. Stock. Auf seinem Weg nach unten fliegen die Fenster des Wohnhauses in rasender Geschwindigkeit an ihm vorbei und mit ihnen die Geschichten der Menschen, die dahinter wohnen. Während Ian immer schneller auf den Bürgersteig zurast, fiebern wir nicht nur mit ihm mit, sondern erhaschen durch seine Augen einen Blick auf die Schicksale dieser Menschen. Ein Leben wird dabei beginnen, eines enden, und am Schluss begreifen wir, dass das Glas, das uns vom Rest der Welt trennt, zerbrechlicher ist, als wir glauben. Dann wird auch klar, warum Ian eigentlich fällt und was…mehr

Produktbeschreibung
Goldfisch Ian fällt. Aus dem 27. Stock. Auf seinem Weg nach unten fliegen die Fenster des Wohnhauses in rasender Geschwindigkeit an ihm vorbei und mit ihnen die Geschichten der Menschen, die dahinter wohnen. Während Ian immer schneller auf den Bürgersteig zurast, fiebern wir nicht nur mit ihm mit, sondern erhaschen durch seine Augen einen Blick auf die Schicksale dieser Menschen. Ein Leben wird dabei beginnen, eines enden, und am Schluss begreifen wir, dass das Glas, das uns vom Rest der Welt trennt, zerbrechlicher ist, als wir glauben. Dann wird auch klar, warum Ian eigentlich fällt und was passiert, wenn er landet.
In Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel geht es buchstäblich um Leben und Tod. Bradley Somer klappt das Haus in der Roxy Street auf wie eine Puppenstube und erweckt die Figuren darin auf wunderbar liebevolle, spielerische und humorvolle Weise zum Leben. Ein Buch, so glanzvoll und schillernd wie ein Goldfisch - oder wie das Leben selbst.

Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27.Stock fiel von Bradley Somer:



Bradley Somer oder die Kunst des freien Falls

Ian ist ein Goldfisch und er ist der Held des neuen Romans von Bradley Somer, einem australischen Schriftsteller, der in Kanada lebt. Ian lebt in einem runden Aquarium, das sich in einem Appartement im 27. Stockwerk eines Hochhauses mit dem Namen "The Seville on Roxy" befindet. Gesellschaft leisten ihm die Schnecke Troy und eine kitschige, pinkfarbene Plastikburg. Ians Alltag ist relativ eintönig, was ihn nicht weiter stört, wie der gewitzte, hintersinnige Erzähler zu berichten weiß. Schließlich kann ein Goldfisch nicht über die Vor- und Nachteile seines Lebens sinnieren. Er lebt im Hier und Jetzt. "Ein ganzes Leben in einem Fischglas führt dazu, dass man als alter Fisch stirbt, ohne auch nur ein einziges Abenteuer erlebt zu haben." Aber Ian steht ein Abenteuer bevor. Denn eines Tages findet er sich in der Luft vor dem Balkon des Appartements wieder, wo sein Aquarium steht, normalerweise. Und nun fällt Ian in Richtung Erdboden. Und dabei bekommt der kleine Fisch so einiges zu sehen.

"Ian blickt über diesen megalithischen Blumengarten aus Wolkenkratzern hinweg und sieht nur so viel an Wunderbarem, wie sein Geist erfassen kann. Er ist ein Goldfisch, dem sich eine Vogelperspektive auf die Welt bietet. Ein Goldfisch, der von seiner erhöhten Position aus die Sicht Gottes erlebt, eine Sicht, die vergeudet ist an ein Gehirn, das nicht begreifen kann, was es betrachtet, was aber diesen Ausblick im Grunde noch viel wunderbarer macht."

Komisch, kurzweilig und eine philosophische Erfrischungsspritze für das eigene Leben

Es geht also abwärts für Ian und deswegen heißt der Roman auch "Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel" (DuMont). Und während Ian seinem Schicksal entgegenfällt, berichtet uns der Erzähler, wieso sich Ian in dieser misslichen Situation befindet. Der Grund für Ians unverhofften Ausflug soll an dieser Stelle natürlich nicht weiter beleuchtet werden. Aber um Ians freien Fall herum baut Somer so geschickt und gewieft eine Erzählung, dass die Lektüre zur kurzweiligen, komischen und hochphilosophischen Erfrischungsspritze für das eigene Leben wird. Denn darum geht es letzten Endes in diesem berührenden, witzigen, subtilen und durch und durch tragikomischen Roman: um das Leben und dessen satirische Betrachtung.

Eine Einsiedlerin, eine Schwangere und ein gut gebauter Bösewicht ...

Dabei lernen wir zahlreiche Bewohner des Hochhauses kennen, in dem Ian sein Dasein fristet, bevor er schließlich zum "cyprinoiden Klippenspringer" wird. Da ist der gut gebaute Bösewicht Connor Radley, der als Archäologe an seiner Dissertation arbeitet und nicht so ganz weiß, ob er seine Freundin Katie wirklich liebt. Um dies herauszufinden, geht er mit anderen Frauen ins Bett. Da ist der Bauarbeiter Garth, der ein Päckchen bei der Post abholt, in dem sich ein Geheimnis befindet. Wir treffen Jimenez, den Hausmeister, der selbst alte Fahrstühle wieder zum Laufen bekommt und der ein einsames Leben fristet, bevor er die Liebe entdecken wird. Wir begegnen dem Jungen Hermann, der von seinem Opa im Hausunterricht betreut wird und der denkt, dass er durch die Zeit reisen kann. Zu guter Letzt sind da Petunia Delilahe, ebenfalls Bewohnerin des Seville on Roxy, die ein Kind erwartet, und Claire, die mit Telefonsex ihr Geld verdient und als Einsiedlerin Angst vor anderen Menschen hat. Sie wird durch eine Verkettung der Ereignisse vor die Herausforderung ihres Lebens gestellt.

Eine überzeugende Hommage an das Leben und seine Wendungen und Haken

Alle Protagonisten sind in dieser Geschichte miteinander verbunden. Es geht um einen besonderen Moment in ihrem Leben, der auf eine bestimmte Art und Weise bedeutsam ist - wie eben das Abenteuer, das der fallende Goldfisch Ian zu bestehen hat. "Doch er sieht sein Näherkommen", heißt es über den drohenden Aufschlag des Fisches auf dem Erdboden, "nicht mit fatalistischer Resignation, sondern mit pragmatischer Akzeptanz."

Die sprachliche und formelle Finesse, mit der Somer sein Thema ausstaffiert und verdeutlicht, begeistert. So wird Somers Erzählung zu einer umwerfenden und überzeugenden Hommage an das Leben und seine überraschenden Wendungen und Haken, die es zuweilen zu schlagen in der Lage ist. Wendungen, die zu tragischen, traurigen oder glücklichen Momenten führen können, die einem aber immer verdeutlichen, wie verdammt schön das Leben ist. Eigentlich.

Autorenporträt
Bradley Somer wurde in Sydney, Australien, geboren und wuchs in Kanada auf. Er hat Studienabschlüsse in Anthropologie und Archäologie. Sein erster Roman 'Imperfections' wurde mit dem kanadischen CBC Bookie Award für das Debüt des Jahres ausgezeichnet. Derzeit lebt er in einem kleinen alten Haus in Calgary, wo er schreibt und dabei den Wildwuchs in seinem Garten zu ignorieren versucht. Annette Hahn wurde 1964 in Hamburg geboren, studierte in München Literarische Übersetzung und lebt heute in Münster. Nach Texten von Candace Bushnell, Fay Weldon, Patricia Shaw u. a. übertrug sie zuletzt 'Das Rosie-Projekt' sowie 'Der Rosie-Effekt' von Graeme Simsion ins Deutsche.
Rezensionen
"Das Universum in der literarischen Nussschale. Manchmal zugespitzt, immer unterhaltsam."
Ellen Pomikalko, BUCHMARKT

"Verspielt-surreale Tragikomödie."
ELLE

"Ein heiterer und rundum gelungener Roman, der zugleich einen tiefsinnigen Lesegenuss beschert. Absolut lesenswert."
KNACKPUNKT

"Ein Musterbeispiel für eine Fiktion, die mehr über das Leben erzählt als so mancher Ratgeber."
WELLNESS MAGAZIN EXKLUSIV

"Humorvoll und temporeich erzählt Somer vom prallen Leben hinter den Backsteinen. Das tut er (...) wunderbar unterhaltsam und spielerisch." Tanja Ochs, HEILBRONNER STIMME

"Sehr unterhaltsam."
Anne Burgmer, KÖLNER STADTANZEIGER

"Wenn man das Buch am Ende zuklappt, fühlt man sich bereichert."
Henning v. Vogelsang, KUL

"Rundum gelungen, ein heiterer und zugleich tiefsinniger Lesegenuss. Sehr zu empfehlen."
Viktoria Böhler, EVANGELISCHE BUCHBERATER

"Dieser Roman ist eine Offenbarung, eine richtig vergnüglicheLektüre, aber dieses Buch ist auch weise, leise, still und absolut wahrhaftig!"
Manuela Hofstätter, LESEFIEBER.ch

"Ein absolut fabelhafter Roman!"
FRANCISDAENCIS.BLOGSPOT.COM

"Ich würde sogar behaupten, es ist das beste Buch, das ich dieses Jahr bisher gelesen habe."
Daniela Möhrke, Leitung Community Management LOVELYBOOKS

"Vergnüglich und doch tiefsinnig, wundervoll geschrieben und spannend."
Catherine Schwarz, SEETALER BOTE

"Das Ergebnis von Ians freiem Fall vorbei an den Fenstern seines Wohnhauses sind wunderbar schillernde Porträts der Menschen, die dahinter leben."
GRAZIA
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