Manchmal würde Vicky ihre Geschwister am liebsten auf den Mond schießen: Ihre 14-jährige Zwillingsschwester Rihanna ist geistig behindert und bringt Vicky dauernd in peinliche Situationen, und ihr zehnjähriger Bruder Jamie hat sowieso nur Unsinn im Kopf. Aber als die Geschwister ihre Pflegeeltern verlassen müssen und getrennt werden sollen, ist ganz klar: So nicht! Wir bleiben zusammen. Und wenn wir weglaufen müssen. Gesagt, getan. Das Ziel ist ihre alte Großtante, in deren Haus am See sie früher glücklich waren. Der Weg dorthin ist voller Gefahren, aber auch voller Abenteuer. Endlich angekommen müssen die Geschwister jedoch feststellen, dass die alte Dame mittlerweile verstorben ist. Und jetzt?
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Meisterhaft findet Rezensent Siggi Seuss Laura Summers Jugendroman "Der Tag, an dem wir wegliefen", in dem drei Kinder aus ihrer Pflegefamilie weglaufen, weil sie in drei verschiedenen Heimen untergebracht werden sollen. Weniger der Stoff ist für den Rezensenten aufregend als die wechselnden Perspektiven, aus denen die englische Drehbuchautorin ihren Debütroman erzählt. Von Kapitel zu Kapitel wird nämlich einmal aus der Sicht der geistig behinderten Vierzehnjährigen Ri und ihrer Zwillingsschwester Vicky berichtet, was zu vielschichtigen, einfühlsamen Schilderungen der Situation führt, wie der Seuss lobt. Dass die Beziehung der Kinder untereinander auch nicht ohne Konflikte ist, gibt dem Roman eine zusätzliche Dimension, wie der Rezensent anerkennend bemerkt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Eine aufwühlende, tief berührende Geschichte - ganz großes Kino.
Maren Bonacker Gießener Zeitung 20120804
Maren Bonacker Gießener Zeitung 20120804