Nach „Eine glatte Million“ und „Miss Lonelyhearts“ ist im Manesse Verlag nun mit „Der Tag der Heuschrecke“ der vierte Roman des amerikanischen Schriftstellers Nathanael West (1904-1940). Der 1939 erschienene Roman ist eine bissige Satire auf Hollywood.
Im Mittelpunkt steht der Maler Tod Hackett,
ein verkrachter Kunststudent, dessen eigentliche Vorbilder Goya und Daumier sind. Jetzt will er in…mehrNach „Eine glatte Million“ und „Miss Lonelyhearts“ ist im Manesse Verlag nun mit „Der Tag der Heuschrecke“ der vierte Roman des amerikanischen Schriftstellers Nathanael West (1904-1940). Der 1939 erschienene Roman ist eine bissige Satire auf Hollywood.
Im Mittelpunkt steht der Maler Tod Hackett, ein verkrachter Kunststudent, dessen eigentliche Vorbilder Goya und Daumier sind. Jetzt will er in der Traumfabrik sein Brot als Bühnen- und Kostümbildner verdienen. Er entwirft Filmsets und Illusionen ganz nach dem Geschmack des zahlenden Publikums. Da ist weiter der bereits abgehalfterte Clown Harry Greener, der nicht wahrhaben will, dass seine Zeit längst vorbei ist. Auch Harrys Tochter Faye, obwohl bisher nur Statistin in zweitklassigen Filmen, hält sich für den kommenden Hollywood-Star.
Trotzdem ist Hackett von der Möchtegern-Diva fasziniert, ebenso wie Earle Shoop, ein Cowboy-Darsteller, der allerdings schon immer in der ersten Szene tot vom Pferd fallen muss, oder Homer Simpson, der seine ganzen Ersparnisse zusammengekratzt hat, um in Hollywood das Abenteuer zu erleben, obwohl er nicht mehr der Jüngste ist.
Die drei Faye-Verehrer Hackett, Shoop und Simpson sind jedoch hoffnungslose Träumer, denn das Filmsternchen hält nicht viel von ihren Galanen. Besonders Hackett kann ihr nichts bieten, weder Geld noch gutes Aussehen. Als Einziger durchschaut er jedoch die Illusionen und Lebenslügen von Hollywood. Und diese Erkenntnis setzt West in seinem Roman wunderbar in eine Parodie um und entlarvt so mit viel Witz jene Scheinwelt, die Träume am laufenden Band produziert.
Obwohl „Der Tag der Heuschrecke“ Nathanael Wests letzter Roman ist - ein Jahr nach der Veröffentlichung kam er mit seiner Ehefrau bei einem Autounfall ums Leben - ist der Roman besser als seine Vorgänger geeignet als Einstieg (Erstlektüre) in das Werk des amerikanischen Schriftstellers.
Fazit :Ein schonungsloser Blick hinter die Kulissen Hollywoods. Dazu ein ausführliches Nachwort zum Autor und seinem Werk.