Alles beginnt damit, dass Conradin anstelle eines Fischs ein winziges Männlein fängt, das ihn zum Mitternachtstreffen auf den Grund des Stausees einlädt. Dort unten versammeln sich die guten Geister, denen der Stausee das Leben schwer macht: Die Bäche versiegen, die Fische fliehen, und zu allem Überfluss können sie nicht einmal mehr richtig rumpeln. Wenn das so weitergeht, machen sie ihren nächsten Tanz in der Stadt, dann können die Menschen etwas erleben - denn auch gute Geister lassen sich nicht alles gefallen ...
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.11.2005Fröhliche Versunkenheit der tanzenden Wassergeister
Es gibt mehr, als wir wissen. Conradin, das Sonntagskind, angelt einen seltsamen Zwerg aus dem Bergsee, und der nimmt den Jungen in der Vollmondnacht mit, tief unter Wasser in ein versunkenes Dorf, das einst einem Stausee geopfert wurde. Conradin wundert sich: Seltsame Gestalten leben dort. Einmal im Jahr halten sie Ratsversammlung und feiern anschließend ein Tanzfest. Nur diesmal scheint der Spaß buchstäblich ins Wasser zu fallen; groß ist der Zorn der Wasserwesen auf die Menschen droben, die einen Stausee nach dem anderen anlegen und so den Bergbächen das Wasser abgraben. Doch die Lust aufs Tanzen siegt, und so wird einstweilen nur der Junge Conradin mit der Botschaft zurückgeschickt, wenn sich nichts ändere, würden die Wassergeister demnächst persönlich nach oben kommen und in den Städten ihren Tanz veranstalten. Mit dieser reichlich schlaffen Pointe endet Franz Hohlers ökologisch korrektes Märchen. So redlich es ist - Leben geben der braven Geschichte nur die wasserverwunschenen Bilder von Reinhard Michl. Seine Erfindungen im grün schimmernden Naß sind es, die Kindern klarmachen: Es gibt mehr, als wir wissen. Und dieses Mehr muß erhalten bleiben, weil es so schön und rätselhaft und quietschlebendig ist. Wie die Natur. Indem Reinhard Michl auf ganz unprätentiöse Weise Phantasiegestalten zeichnet, die schon immer im Wasser zu leben scheinen, öffnet er die Augen für die Wirklichkeit.
MONIKA OSBERGHAUS.
Franz Hohler, Reinhard Michl: "Der Tanz im versunkenen Dorf". Hanser Verlag, München 2005. 32 S., geb., 13,30 [Euro]. Ab 4 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es gibt mehr, als wir wissen. Conradin, das Sonntagskind, angelt einen seltsamen Zwerg aus dem Bergsee, und der nimmt den Jungen in der Vollmondnacht mit, tief unter Wasser in ein versunkenes Dorf, das einst einem Stausee geopfert wurde. Conradin wundert sich: Seltsame Gestalten leben dort. Einmal im Jahr halten sie Ratsversammlung und feiern anschließend ein Tanzfest. Nur diesmal scheint der Spaß buchstäblich ins Wasser zu fallen; groß ist der Zorn der Wasserwesen auf die Menschen droben, die einen Stausee nach dem anderen anlegen und so den Bergbächen das Wasser abgraben. Doch die Lust aufs Tanzen siegt, und so wird einstweilen nur der Junge Conradin mit der Botschaft zurückgeschickt, wenn sich nichts ändere, würden die Wassergeister demnächst persönlich nach oben kommen und in den Städten ihren Tanz veranstalten. Mit dieser reichlich schlaffen Pointe endet Franz Hohlers ökologisch korrektes Märchen. So redlich es ist - Leben geben der braven Geschichte nur die wasserverwunschenen Bilder von Reinhard Michl. Seine Erfindungen im grün schimmernden Naß sind es, die Kindern klarmachen: Es gibt mehr, als wir wissen. Und dieses Mehr muß erhalten bleiben, weil es so schön und rätselhaft und quietschlebendig ist. Wie die Natur. Indem Reinhard Michl auf ganz unprätentiöse Weise Phantasiegestalten zeichnet, die schon immer im Wasser zu leben scheinen, öffnet er die Augen für die Wirklichkeit.
MONIKA OSBERGHAUS.
Franz Hohler, Reinhard Michl: "Der Tanz im versunkenen Dorf". Hanser Verlag, München 2005. 32 S., geb., 13,30 [Euro]. Ab 4 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Indem Reinhard Michl auf ganz unprätentiöse Weise Phantasiegestalten zeichnet, die schon immer im Wasser zu leben scheinen, öffnet er die Augen für die Wirklichkeit." FAZ, Monika Osberghaus, 12.11.2005
"Das Buch besticht durch die Vermischung von märchenhaften Wesen und realistischen Tatsachen." NZZ, Andrea Lüthi, 7.12.2005
"Reinhard Michls Illustrationen sind ruhig und präzise, und durch die feinen Farbnuancierungen scheint ein geheimnisvoller Schleier über dem See zu schweben." NZZ, Andrea Lüthi, 7.12.2005
"Das Buch besticht durch die Vermischung von märchenhaften Wesen und realistischen Tatsachen." NZZ, Andrea Lüthi, 7.12.2005
"Reinhard Michls Illustrationen sind ruhig und präzise, und durch die feinen Farbnuancierungen scheint ein geheimnisvoller Schleier über dem See zu schweben." NZZ, Andrea Lüthi, 7.12.2005