Über Teller schreiben, heißt über Frauen schreiben: Denn sie sind es, die seit dem 18. Jahrhundert Tische decken, servieren und Teller füllen sollen. Der Teller ist ein Schlachtfeld, auf dem der Kampf der Geschlechter sehr diskret, aber nicht minder wirksam ausgetragen wird. Der Teller kann aber auch festlich sein, reich geschmückt und üppig gefüllt. Kenntnisreich führt uns Annabelle Hirsch von der Erfindung der Hausfrau über die "Votes for Women"-Teller der Suffragetten bis zu einer feministischen "Dinner Party". Nicht zuletzt erzählt sie auch eine Geschichte des weiblichen Essens - über Hungerstreik und Essstörungen, aber auch über Virginia Woolfs berühmte Forderung: "Man kann nicht gut denken, gut lieben, gut schlafen, wenn man nicht gut gegessen hat".
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.10.2023AUS DER REDAKTION
Annabelle Hirsch schreibt seit Jahren für unser Feuilleton: aus der französischen Welt, über Literatur, Kunst und Gesellschaft und vor allem über Frauen mit Geschichte und Geschichten wie Annie Ernaux oder Marianne Faithfull. Seit Jahren veröffentlicht sie auch Bücher, in denen sie Dinge des Alltags mit kulturwissenschaftlich geschärftem Blick auf ihre emanzipatorischen Kräfte hin prüft. Im neuesten geht es um den "Teller", auch der vollgeladen mit Geschichte. (Residenz Verlag, 64 Seiten, 15 Euro, illustriert von Hanna Zeckau.) FAS
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Annabelle Hirsch schreibt seit Jahren für unser Feuilleton: aus der französischen Welt, über Literatur, Kunst und Gesellschaft und vor allem über Frauen mit Geschichte und Geschichten wie Annie Ernaux oder Marianne Faithfull. Seit Jahren veröffentlicht sie auch Bücher, in denen sie Dinge des Alltags mit kulturwissenschaftlich geschärftem Blick auf ihre emanzipatorischen Kräfte hin prüft. Im neuesten geht es um den "Teller", auch der vollgeladen mit Geschichte. (Residenz Verlag, 64 Seiten, 15 Euro, illustriert von Hanna Zeckau.) FAS
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