Diese Studie untersucht die besonders engen Beziehungen zwischen Gartenkunst und Gesellschaftsutopie, die in Frankreich kurz vor der Revolution zu beobachten sind. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht eine Tempelruine, die aber nicht etwa ihrem Verfall, sondern vielmehr ihrer Vollendung entgegensieht. Der Temple de la Philosophie Moderne zeigt beispielhaft, wie ein utopisches Gedankengebäude in eine schlüssige architektonische Form übersetzt werden kann. Der Grundriß seines Säulenkranzes und die Anordnung seiner Inschriften strukturieren entsprechend diese Analyse eines komplexen geistigen Hintergrundes, der wenige Themen der französischen Aufklärung unberührt läßt und unter anderem den Zusammenhang zwischen Elektrizitätslehre und Moralphilosophie erklärt.