Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Michael Althen ist zwar nicht rundum glücklich mit dieser Biografie der Boxlegende Sonny Liston, aber eine interessante Geschichte erzähle Nick Tosches in jedem Fall. Bemängelt wird, dass Tosches "ein bisschen zu genau weiß, wie er seine Mittel einzusetzen hat" und dass manche Recherche nicht so ausführlich ausgebreitet werden müsste. Konsequent, so Althen, ist Tosches darin, dass er die Heldengeschichte des Boxweltmeisters weitgehend weglässt und ein Bild der 50er und 60er in Amerika zeichnet, das belegt, dass man "damals schon genauso versaut und korrupt wie heute" war. Der Autor verstehe es, glaubhaft zu machen, dass die Niederlagen gegen Muhammad Ali Schiebungen waren. Keineswegs freilich leugnet Tosches dabei, dass Liston selbst, ohne viel dafür zu können, die Verkörperung des Bösen war, jemand, der "den Unterschied zwischen Gut und Böse gar nicht kannte". Alles in allem, befindet der Rezensent, "eine verdammt traurige Geschichte."
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