Geschickt verbindet Erik Larsson in seinem Roman Die Teufel von Chicago die Geschehnisse um die Weltausstellung in Chicago mit der Geschichte eines Serienkillers, der sich, um seine Perversionen zu frönen, eigens ein Hotel baut. Wer auf den üblich spannenden Aufbau eines Thrillers hofft, wird zwar
enttäuscht werden. Es zeigt sich schnell, dass es Larson vor allem um die Weltausstellung geht, und…mehrGeschickt verbindet Erik Larsson in seinem Roman Die Teufel von Chicago die Geschehnisse um die Weltausstellung in Chicago mit der Geschichte eines Serienkillers, der sich, um seine Perversionen zu frönen, eigens ein Hotel baut. Wer auf den üblich spannenden Aufbau eines Thrillers hofft, wird zwar enttäuscht werden. Es zeigt sich schnell, dass es Larson vor allem um die Weltausstellung geht, und er sich des Genres des Serienkillers bedient, um größere Käuferschichten anzulocken. Nicht jeder würde sonst vielleicht einen Roman über eine Weltausstellung lesen wollen. Das ist ein geschickter Schachzug, schadet dem Roman nicht und schafft Abwechslung im Erzählfluss. Zumal Larson im Stile von John Griesemers Rausch ein Zeittableau vorlegt, dass den nüchternen Stil des Beobachters, durch spannende Einzelgeschichten untermauert. Es geht die ganze Zeit ums Scheitern. Bekommt man das Projekt überhaupt nach Chicago? Wie wird es finanziert? Kann es mit Paris mithalten? Welche Architekten sollen beauftragt werden, hält die Ausstellung das, was man sich von ihr verspricht? Am Ende steht eine weiße Stadt da und eine Thrillergeschichte, die gedehnt wird, um mit der weitaus üppigeren Geschichte einer Weltausstellung mitzuhalten. Ein Architekt und ein Mörder, zwei Männer, die wie Larson im Vorwort vorhersagt, sich nie begegnen werden. Unter dieser losen Verbindung leidet die Konstruktion ein bißchen, was jedoch einen Leser nicht davon abhalten sollte, mehr über das Chicago jener Zeit erfahren zu wollen.