Verheerende Stadtbrände, Epidemien, Kriegsnöte, Geldentwertung, Verarmung, Flüchtlingsströme:Das Schicksal der kursächsischen Bergstadt St. Annaberg ähnelt dem der meisten deutschen Städte im 17. Jahrhundert.Aber wer waren die Menschen, die damals in dieser Stadt lebten? Wie dachtenfühlten, glaubten, liebten sie? Wie erlebtensie das scheinbare Chaos dieser noch sehr großen, unübersichtlichen Welt?Antworten auf diese Fragen lassen sich in Briefen, Akten, Aufzeichnungen entdecken, die sie hinterlassen haben.Dieses Buch verknüpft dies alles in Form eines Mosaiks, aus dessen vielen bunten Steinchen ein Gesamtbild deroft nur scheinbar so fernen Zeit entsteht. Im Mittelpunkt steht ein Ort an der Peripherie,dem einst eine wichtige Aufgabe zukam. An der St. Trinitatis- oder Hospitalkirche zu Annaberg fanden die meisten Biografien unter dem Rasen des heute nicht mehr existierenden Alten Friedhofs ihren Abschluss. Die Randlage dieses Ortes erlaubt dabei sowohl den Blick ins Stadtinnere jenseits des Stadttors wie auch nach draußen, wo Gut und Böse nicht selten zugleich auf den schlechten Landstraßenunterwegs waren.