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Ein verträumter Gutsverwalter in Bayern, der durch einen skrupellosen Mord aus seiner beschaulichen Idylle gerissen wird. Ein junger Kernphysiker, der sich im Intrigenspiel des Kalten Krieges verfängt. Eine Formel, die möglicherweise die gesamte Menschheit gefährdet. Ein Notizbuch, dem das legendäre Zitat Robert Oppenheimers - »Der Tod bin ich, Erschütterer der Welten« - vorangestellt ist. Drei ehemalige Agenten der Supermächte, die sich auf eine letzte Mission begeben. Ein dramatischer Thriller über die explosive Verbindung von Forschung und Macht, akademische Konkurrenz und…mehr

Produktbeschreibung
Ein verträumter Gutsverwalter in Bayern, der durch einen skrupellosen Mord aus seiner beschaulichen Idylle gerissen wird. Ein junger Kernphysiker, der sich im Intrigenspiel des Kalten Krieges verfängt. Eine Formel, die möglicherweise die gesamte Menschheit gefährdet. Ein Notizbuch, dem das legendäre Zitat Robert Oppenheimers - »Der Tod bin ich, Erschütterer der Welten« - vorangestellt ist. Drei ehemalige Agenten der Supermächte, die sich auf eine letzte Mission begeben.
Ein dramatischer Thriller über die explosive Verbindung von Forschung und Macht, akademische Konkurrenz und geheimdienstliche Konspiration, die letzten Fragen der theoretischen Physik und die ethische Verantwortung der Wissenschaft.

Düsteres Welttheater

Ein Mann, altmodisch, aber fein gekleidet, fährt auf einem Rad durch die beschauliche Ländlichkeit Bayerns: Sommer, See, Wiesen, Felder, Bier. Es ist vielleicht ein Seitenhieb, den sich der Autor Max Bronski mit seinen Beschreibungen einer provinziellen Idylle auf den ersten Seiten seines neuen Buches „Der Tod bin ich“ leistet. Ein Seitenhieb auf die Flut an Regionalkrimis, die seit geraumer Zeit durch Deutschland schwappt und die häufig in ihrer Provinzialität verhaften bleibt. Und ein selbstironischer Seitenhieb gegen sich selbst. Schließlich ist Bronski bis dato mit vier Kriminalromanen bekannt geworden, in denen er seinen Ermittler Wilhelm Gossec durch die Abgründe Münchens schickte. Diesmal aber will Bronski höher hinaus. Davon künden die Zitate der berühmten Physiker Johannes Kepler, Werner Heisenberg und Erwin Schrödinger, die den Thriller einleiten.

„Erschütterer der Welten“

Bereits auf den ersten Seiten beweist Bronski, dass er ein famoser Stilist ist. Denn durch die reportageartige Sprache kündigt er gekonnt das Unheil an, das schließlich folgt und das die Idylle in ein düsteres Welttheater à la Shakespeare verwandeln wird. Der Radfahrer sucht eine Jagdhütte auf und erschießt dort den Hausherrn, dem der Mörder – bevor schließlich der Tod eintritt – noch den Satz „Der Tod bin ich, Erschütterer der Welten“ ins Ohr flüstert. Der Satz geht auf ein Zitat des US-Physikers Robert Oppenheimer zurück, der bekanntlich als „Vater der Atombombe“ gilt. Hier soll also eine Welt erschüttert werden. Und das gelingt Bronski im Laufe seines ersten Thrillers wirklich meisterlich.
Es stellt sich heraus, dass der Ermordete Offenhain hieß und ein begnadeter Physiker war, der an der physikalischen Weltformel forschte. „Es genügt nicht, die Naturkräfte in sich zu verstehen, es kommt darauf an nachzuvollziehen, auf welche Weise sie aus der Brechung jener großen Symmetrie hervorgegangen sind.“ Als junger Mann, im Jahr 1957, war dieser Physiker aus der DDR in den Westen geflohen. Dort wird er vom US-Geheimdienst CIA und vom sowjetischen KGB als Agent angeworben. Offenhain ist talentiert und gewitzt, spielt Agenten und Geheimdienste gegeneinander aus und auch seine Physikerkollegen.

Ein Spionagethriller à la John le Carré

Bronski erzählt seine Geschichte auf drei zeitlichen Ebenen: 2006 passiert der Mord und ein Icherzähler mit dem seltsamen Namen Tino Senonen, dem der Physiker seine Aufzeichnungen hinterlassen hat, beginnt, in dem Mordfall zu ermitteln. Im Jahr 1957 breitet Bronski die Geschichte des jungen Physikers aus. Und im Jahr 1965 landet der Leser mitten im Kalten Krieg und seinen machtpolitischen Verstrickungen und Verschwörungen, in die die konkurrierenden Physiker eingebunden sind. Bronski nutzt sein umfangreiches Wissen zur Kern- und Quantenphysik sowie zur mathematischen Grundierung von Musik dazu, die Ordnung der Welt und ihre moralischen Regeln zu hinterfragen. Dem Münchner Schriftsteller gelingt so eine spannende, tiefgründige Hommage an Spionagethriller und Agentenbücher eines John le Carré oder Graham Greene, die mit ihren fein ausgearbeiteten Charakteren und einer gestochen scharfen Sprache elegant auf der Trennlinie zwischen Ironie und Ernst tänzelt.
Der Ausbruch aus der Münchner Provinzialität ist dem Autoren Bronski, dessen wahre Identität nicht bekannt ist, so nicht nur fulminant gelungen – er hat ihm sehr gut getan. Bronski hat das Welttheater mit „Der Tod bin ich“ zu seiner Bühne gemacht und gezeigt, dass deutsche Thriller nicht nur provinzielle Possen sein müssen.

Autorenporträt
Max Bronski wurde 1964 in Munchen geboren und ist Autor von Kriminalromanen. Er studierte Theologie und Musikwissenschaften und beschaftigt sich seit langem mit den Erkenntnissen der theoretischen Physik. Er lebt in Munchen.
Autoreninterview
In Ihrem neuen Roman "Der Tod bin ich" geht es um Spione, den Kalten Krieg und vor allem um Kernphysik, Quantenphysik und andere Naturwissenschaften. Woher kommt Ihr Interesse für die Physik und was genau interessiert Sie daran?

Max Bronski: Weil sich die Physik um die wirklich großen Fragen bemüht, warum sich alles vom Hosenknopf bis Beteigeuze demselben Ursprung verdankt, und wie es möglich ist, dass unser kluges Hirn aus denselben Grundbausteinen besteht wie ein dummes Stück Weißbrot. Offen gesagt, verstehe ich gar nicht, wie man sich nicht dafür interessieren kann.

Warum haben Sie sich dafür entschieden, die Suche nach der physikalischen Weltformel - ein doch sehr spezielles Thema - als Hauptthema für Ihren Krimi zu wählen?

Max Bronski: Speziell? Mag sein! Aber ich hatte das Gefühl, dass es in unserem Genre nun genug psychopathische Serienmörder und Schenkelklopfer-Figuren gibt. Dem wollte ich nichts hinzufügen. Meiner Einschätzung nach erwarten auch Krimileser spannende und anspruchsvolle Unterhaltung.

Der Mörder in dem Buch benutzt den Satz "Ich bin der Tod, Erschütterer der Welten". Der Satz geht auf
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In Ihrem neuen Roman "Der Tod bin ich" geht es um Spione, den Kalten Krieg und vor allem um Kernphysik, Quantenphysik und andere Naturwissenschaften. Woher kommt Ihr Interesse für die Physik und was genau interessiert Sie daran?

Max Bronski: Weil sich die Physik um die wirklich großen Fragen bemüht, warum sich alles vom Hosenknopf bis Beteigeuze demselben Ursprung verdankt, und wie es möglich ist, dass unser kluges Hirn aus denselben Grundbausteinen besteht wie ein dummes Stück Weißbrot. Offen gesagt, verstehe ich gar nicht, wie man sich nicht dafür interessieren kann.

Warum haben Sie sich dafür entschieden, die Suche nach der physikalischen Weltformel - ein doch sehr spezielles Thema - als Hauptthema für Ihren Krimi zu wählen?

Max Bronski: Speziell? Mag sein! Aber ich hatte das Gefühl, dass es in unserem Genre nun genug psychopathische Serienmörder und Schenkelklopfer-Figuren gibt. Dem wollte ich nichts hinzufügen. Meiner Einschätzung nach erwarten auch Krimileser spannende und anspruchsvolle Unterhaltung.

Der Mörder in dem Buch benutzt den Satz "Ich bin der Tod, Erschütterer der Welten". Der Satz geht auf ein Zitat von Robert Oppenheimer zurück. Der US-Physiker war u. a. für den Bau der ersten Atombombe verantwortlich. Wie ist mit dem "Problem" zwischen dem wissenschaftlich/technisch etc. Möglichen und der Ethik in den Naturwissenschaften umzugehen?

Max Bronski: Wenn sich das Problem in ein paar Sätzen abhandeln ließe, hätte ich es getan. Nehmen Sie Oppenheimer: Er hat mit großer Überzeugung die Atombombe mitentwickelt und sich ebenso massiv gegen den Bau der Wasserstoffbombe gewandt. Eine verwickelte Biografie, die sich um das Verhältnis von Wissenschaft und Ethik rankt. In weniger als den 400 Seiten meines Romans kann man das nicht erzählen!

...und eben weil die Physik einen derart großen Einfluss auf machtpolitische Konstellationen hat, sollten wir alle uns ein wenig mehr damit beschäftigen?

Max Bronski: Ich bin Geschichtenerzähler und kein Oberlehrer! Zunächst einmal geht es um eine historische Epoche: Hiroshima, Sputnikschock, Kalter Krieg bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der neunziger Jahre. In diesem Gefüge hat die Physik eine große Rolle gespielt, sie wurde politisiert und instrumentalisiert. Es genügt, wenn man diese Zeit ein Stückweit besser verstehen lernt.

Ihre Ex-Agenten sind altmodisch, ironisch und manchmal unbeholfen, Humor und Parodie kommen in der Geschichte also nicht zu kurz. Hinweis darauf, dass Sie Spionage- und Verschwörungsgeschichten nicht allzu viel Glauben schenken?

Max Bronski: Die alten Herren gut zwanzig Jahre nach Ablauf ihres Verfallsdatums noch einmal in den Krieg zu schicken, schien mir ein guter Kontrapunkt zu den ernsten Themen. Wie sollte man sonst heute noch das Aufeinandertreffen von Kalten Kriegern erzählen außer mit postheroischem Witz?

Der Ich-Erzähler Tino Senoner ist eigentlich Gutsverwalter und ein eher ruhiger Typ, doch er wird in den Fall hineingezogen und beginnt, eigene Recherchen anzustellen. Aus der Idylle des ländlichen Bayerns landet er so in einer vertrackten und komplexen Mord- und Macht-Geschichte. Was macht das mit Tino Senoner?

Max Bronski: Wir haben gestern noch telefoniert, es geht ihm offenbar gut! Aber der Kerl kifft eindeutig zu viel. Aber so ist das: Sie lenken als Autor ihre Figuren durch prekäre Situationen, aber hinterher machen sie, was sie wollen. Undankbares Pack!

Sie haben vor Ihrem neuen Roman vier Krimis veröffentlicht, die sich auf München beziehen. Nun brechen Sie thematisch, historisch und geografisch aus der "Provinz" aus. Brauchten Sie eine neue Herauforderung?

Max Bronski: Genau, ich wollte etwas Neues ausprobieren, in jeder Serie steckt die Gefahr der Routine.

Kehren Sie in Ihrem nächsten Buch wieder nach München zurück?

Max Bronski: Mein nächstes Buch wird sich nicht um München drehen. Ich möchte jetzt erst mal den anderen Faden weiter verfolgen. Aber eine Grundsatzentscheidung ist das nicht, es könnte gut sein, das mein Freund Gossec wieder losmarschiert.

Und zum Schluss die Frage, die sich wahrscheinlich jeder Ihrer Leser stellt: Warum wollen Sie als Schriftsteller anonym bleiben?

Max Bronski: Auch darauf gibt es viele Antworten, eine davon ist: Ich finde, dass meine Bücher um eine Vielfaches interessanter sind als meine Person.

Interview: Ingo Petz für Literaturtest
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Bestens unterhalten fühlt sich Christiane Müller-Lobeck von Max Bronskis packendem Thriller "Der Tod bin ich". Die Geschichte um drei ehemalige Agenten aus den Zeiten des Kalten Kriegs, die sich - inzwischen ältere Herren - nach dem Mord an einem Kernphysiker ein letztes Mal auf eine gefährliche Mission begeben, scheint ihr raffiniert konstruiert, spannend und humorvoll. Mitunter erinnert sie das Buch an Dürrenmatts "Physiker". Lobend äußert sich Müller-Lobeck besonders über die realistischen Figurenzeichnung und die dichte Atmosphäre. Ihr Fazit: ein echter Pageturner.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Vom schmuddeligen Schlachthofviertel seiner atmosphärischen München-Krimis hat es Max Bronski jetzt in die große Welt der Agenten verschlagen. Genüsslich spielt Bronski mit den Versatzstücken des Spionagethrillers, als wäre es eine Geschichte von John le Carré. (…) Max Bronski gelingen schillernde Charaktere und sehr atmosphärische und hochdramatische Szenen, die den Leser in Atem halten. Das ist ein bunter deutscher Spionageroman, mal trivial, mal hintersinnig - aber immer spannend." Krischan Koch, NDR Kultur