»Kennen wir schon ihre Identität?«
»Antje Söring. Arbeitet hier in einer Eisbude.«
»Haben Sie sie gekannt?«
»Auf Spiekeroog kennt jeder jeden.«
Der Fund einer Wasserleiche erschüttert das malerische Spiekeroog. Die junge Frau wurde eindeutig ermordet! Und gerade jetzt liegen sämtliche
ostfriesischen Mordermittler nach dem Genuss eines Krabbensalates auf der Jahrestagung der ostfriesischen…mehr»Kennen wir schon ihre Identität?«
»Antje Söring. Arbeitet hier in einer Eisbude.«
»Haben Sie sie gekannt?«
»Auf Spiekeroog kennt jeder jeden.«
Der Fund einer Wasserleiche erschüttert das malerische Spiekeroog. Die junge Frau wurde eindeutig ermordet! Und gerade jetzt liegen sämtliche ostfriesischen Mordermittler nach dem Genuss eines Krabbensalates auf der Jahrestagung der ostfriesischen Kriminalpolizei mit Salmonellen flach.
Kriminalkommissar Mütze aus Dortmund, der eigentlich gerade mit seinem Lebenspartner Karl-Heinz in den Teneriffa-Urlaub aufbrechen wollte, fährt nun stattdessen zum Arbeiten auf die Nordseeinsel, abkommandiert als Krankheitsvertretung.
Dieses Buch entdeckte ich in einem kleinen Laden beim letzten Spiekeroog-Urlaub und da ich die Insel liebe (und Krimis sowieso), durfte es mich heim ins Ruhrgebiet begleiten. Von dort starten auch Mütze und Karl-Heinz und ihr erster Kontakt mit dem Inselleben gleicht einem Kulturschock. Auf den sehr schnell Begeisterung folgt, vor allem Karl-Heinz trauert Teneriffa nicht mehr nach, sondern verliebt sich blitzartig in Land und Leute. Mütze braucht da ein wenig länger, Ermittlungen unter diesen Umständen stellen ihn aber auch vor ungewohnte Anforderungen.
Der Mord an der jungen Antje wird aufgeklärt werden, Mütze macht seine Arbeit wirklich gut. Die Beziehung zwischen ihm und Karl-Heinz wird fast gleichrangig behandelt, die beiden sind sehr verschieden, haben unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse, lieben sich aber sehr. Zum Zeitpunkt der Handlung sind sie bereits seit 23 Jahren zusammen und da diesem ersten Band von 2013 viele andere gefolgt sind, darf man ihre Zukunft wohl positiv sehen. Vielleicht wird ja auch mal was aus Karl-Heinz‘ Kinderwunsch? Auf jeden Fall waren mir beide sehr sympathisch, anders kann ich nicht erklären, weshalb ich so gern von ihrem Beziehungsgeplänkel las.
Gut gefiel mir zudem, dass ich so viele Ecken der Insel wiedererkannte, ich hatte den jeweiligen Schauplatz stets vor Augen. Allerdings werde ich bei der nächsten Überfahrt darauf achten, ob Apfelsinenkisten an Bord gebracht werden – angeblich soll dies der Weg sein, Verstorbene aufs Festland zu bringen, um die Touristen nicht durch den Anblick eines Sargs zu verschrecken.
Ein Punkt blieb jedoch ungeklärt: Wie heißt Mütze eigentlich mit Vornamen?
Fazit: Gelungener Krimi, obwohl die Beziehung zwischen Mütze und Karl-Heinz einen größeren Umfang einnimmt, als ich es normalerweise mag. Dazu die tolle Inselatmosphäre – bald fahre ich wieder hin.