Eine Kunst, die die Liebe in der Vielfalt ihrer Manifestationen und Möglichkeiten nicht thematisiert, ist kaum denkbar. In der Darstellung der verschiedenen Liebesvorstellungen und -praktiken sind Kunstwerke häufig selbstreflexiv. Im Hinblick auf eine implizite Poetik der Liebesdiskurse vereint dieser Band Studien zur antiken, mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Literatur. Er geht der Frage nach, wie erotische Nähe und Distanz, Anwesenheit und Abwesenheit sprachlich ausgedrückt werden, wie poetisches Schaffen im Zeichen der Liebe inszeniert wird. Er untersucht, wie Reflexion und narrative Verführung in der Dichtung sichtbar werden und wie Motive des Liebens und des Begehrens zwischen Texten und Gattungen transferiert werden. - Kurz: Er fragt nach dem Gesang der Nachtigall als textuellem Gewebe.