Ausgehend vom Historienbild des sterbenden Seneca von Rubens wird ein Spektrum der Interferenzen von Bildern und Texten verschiedener Gattungen zwischen Barock und Aufklärung analysiert: Probleme der Ikonographie und Tragödientheorie, die poetische Meditation berühmter Hochaltarbilder in Süddeutschland durch Jacob Balde, das Wechselspiel von literarischer Invention und Bilderfindung in Buchillustration und emblematischen Festzügen. Daneben kommen Pilotstudien zum Werk Jacob Bidermanns, seinen Epigrammen zu zeitgenössischer Druckgraphik oder seinem in ganz Europa verbreiteten Epos »Herodias« im Vergleich mit dem »Bethlehemitischen Kindermord« von Rubens zur Sprache. Die Handschriften zu seinem »Cenodoxus«, dessen legendäre Münchner Aufführung sich 2009 zum 400. Mal jährt, werden ebenso vorgestellt wie das emblematische System des »Castrum doloris« beim Leichenbegängnis Kaiser Karls VII. (1745) im Kontext der Funeralpredigten. Analyse des komplexen Wechselspiels von Text und Bild zwischen Barock und Aufklärung.
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