In diesem Buch sollen verschiedene Aspekte des Sterbeprozesses und insbesondere die Wahrnehmung der Angehörigen ihres todkranken Familienmitglieds beleuchtet werden. In diesem Sinne erforschen wir die Bedeutung, die das Erleben einer unheilbaren Situation für Menschen hat, die den Sterbeprozess eines geliebten Menschen eng begleiten, mit dem Ziel, anhand der gewonnenen Daten Leitlinien für das Verhalten des Gesundheitspersonals in solchen Situationen zu definieren. In der Realität bringt das Ende des Lebens einer bedeutenden Person zahlreiche Veränderungen im täglichen Leben der Angehörigen mit sich, insbesondere bei Routinetätigkeiten und im Umgang mit Gefühlen und Überzeugungen. Der Tod wird ausnahmslos aus einer negativen Perspektive betrachtet. Tod und Leiden sind bedeutungslos. Angesichts dieser Situation sind die Angehörigen der Gesundheitsberufe aufgerufen, Entscheidungen zu treffen und als Katalysator bei der Suche nach dem Sinn des Leidens zu fungieren. Es sind jedoch klinische Interventionen mit klaren Zielen erforderlich, die gemeinsam mit dem Patienten und der Familie festgelegt werden, vor allem aber unter Berücksichtigung der Interessen des Patienten und unter Wahrung seiner Würde.