Nach ihrer Rückkehr aus London hilft Lucy Harrington tatkräftig ihrer Freundin Sophia bei deren Hochzeitsvorbereitungen. Für diesen Anlaß hat Major Kurland seinen Landsitz zur Verfügung gestellt, denn der Bräutigam ist sein Freund Andrew Stanford. Leider ist unter den Gästen auch Major Kurlands
ehemalige Verlobte Penelope Chingford mit ihrer intriganten und boshaften Mutter, die es scheinbar auf…mehrNach ihrer Rückkehr aus London hilft Lucy Harrington tatkräftig ihrer Freundin Sophia bei deren Hochzeitsvorbereitungen. Für diesen Anlaß hat Major Kurland seinen Landsitz zur Verfügung gestellt, denn der Bräutigam ist sein Freund Andrew Stanford. Leider ist unter den Gästen auch Major Kurlands ehemalige Verlobte Penelope Chingford mit ihrer intriganten und boshaften Mutter, die es scheinbar auf Pfarrer Harrington abgesehen hat. Während der Hochzeit verkündet der Pfarrer dann tatsächlich seine Verlobung mit der Witwe Chingford, diese stirbt jedoch kurze Zeit später bei einem Treppensturz. Unfall oder Mord? Mit dieser Frage sehen sich Lucy und der Major konfrontiert und da sich Mrs. Chingford mit ihrer böswilligen Zunge bei fast allen Gästen unbeliebt gemacht hat, scheint Mord die wahrscheinlichere Lösung zu sein.
Auch der dritte Teil der Reihe ist ungemein unterhaltsam und kurzweilig geschrieben. Das Setting ist zurück in Kurland St. Mary und beim Lesen kann man wieder die Atmosphäre Anfang des 19. Jahrhunderts eintauchen. Zum großen Unterhaltungswert des Buches tragen die humorvollen Wortwechsel zwischen Lucy und dem Major bei, denn die Beiden sind selten einer Meinung und der recht unglücklich vorgetragene Hochzeitsantrag von Sir Robert aus dem Vorgänger Band steht noch zwischen ihnen.
Der Mordfall ist gewohnt komplex und verwickelt, da es nicht bei einem Todesfall bleibt und die Anzahl der Verdächtigen sehr groß ist, gibt es reichlich zu ermitteln. Zwar gibt es ein paar Zufälle zu viel und einiges wirkt auch ein bissel überkonstruiert, aber das hat mich nicht wirklich gestört. Insgesamt sind die Ermittlungen aber stimmig und nachvollziehbar, im Bereich der damaligen Möglichkeiten.
Neben dem eigentlich Mordfall gibt es wieder einige interessante Nebenschauplätze, wie das unerwartete Auftauchen von Major Kurlands umtriebigem Cousin, der auch sein zukünftiger Erbe ist, sollte der Major keine eigenen Kinder haben. Auch das Schicksal der Chingford Schwestern Penelope und Dorothea wird hier thematisiert. Nach dem Tod ihrer Mutter stehen sie alleine da und können nur auf die Wohltätigkeit von Verwandten hoffen, die aber aus bleibt. Für allem für die hochnäsige und schnippische Penelope ist das ein Problem, da sie immer noch glaubt, etwas Besseres zu sein. Hier zeigt sich wieder die schwierige Stellung der Frauen, gerade auch in der besseren Gesellschaft.
FaziT: ein gelungener Teil der Reihe, der mir bisher am Besten gefallen hat! Die Autorin hat ein gutes Gespür für die Zeichnung ihrer Charaktere, die nicht nur sehr lebensnah mit Ecken und Kanten versehen sind, sondern auch in ihrer Zeit verhaftet sind und dadurch um so glaubwürdiger erscheinen. Neben viel zeitgemäßem Lokalkolorit ist auch der Krimifall wieder spannend und wendungsreich und so war ich beim Lesen rundum zufrieden und freue mich auf den nächsten Band!