Sie sind gefürchtet, sie werden bewundert. Treffen sie, werden sie umjubelt, treffen sie nicht, werden sie verschmäht. Der Torjäger ist im Fußball so etwas wie ein Vollzugsbeamter. Ihm obliegt es, aus einer spielerischen Überlegenheit auch eine ergebnistechnische zu machen. Er steht dort, wo es weh tut und wo es den Ruhm zu ernten gibt. Namen wis Gerd Müller, Uwe Seeler, Tull Harder und Jürgen Klinsmann stehen für Jubel und Erfolg. Was aber macht den Torjäger aus? Was charakterisiert einen Menschen, der bereitwillig dort steht, wo es Püffe und Knüffe zuhauf gibt, wo man kräftig auf die Socken bekommt? Anhand der fünfzig erfolgreichsten Torjäger der deutschen Fußballgeschichte unternimmt Lorenz Knieriem eine Charakterisierung des Phänomens Torjäger. Gegliedert nach Typen wie Brecher, Kopfball-Ungeheuer, Knipser etc. rückt er allen Facetten des Tor-Machers auf die Pelle und schafft zugleich fünfzig Einzelbiographien wie eine Gesamt-Typologie. Ein Buch, das einem der letzten Mythen des Fußballs gewidmet ist und durch eine reichhaltige Bildauswahl garniert wird. Übrigens: Erfolgreichster Torjäger ist einer, dessen Name in der deutschen Fußballgeschichte nur Insidern etwas sagt: Erwin Helmchen, der in den dreißiger Jahren bei Pflichtspielen fast 700 Mal für den PSV Chemnitz ins Schwarze traf. Sie steckt eben voller Überraschungen, die Geschichte der Torjäger.