Späte Rache für ein verkorkstes Leben
Als die Leiche des Kleinganoven John gefunden wird, ist Grusel angesagt. Verstümmelt liegt Lennart’s Bruder im schmutzigen Schnee. Eine Herausforderung für die Aufklärer, denn John war eigentlich kaum auffällig und als Experte für exotische Fische bekannt.
Doch offensichtlich war er plötzlich zu Geld gekommen und hatte „Großes“ vor. Wie und weshalb, bleibt…mehrSpäte Rache für ein verkorkstes Leben
Als die Leiche des Kleinganoven John gefunden wird, ist Grusel angesagt. Verstümmelt liegt Lennart’s Bruder im schmutzigen Schnee. Eine Herausforderung für die Aufklärer, denn John war eigentlich kaum auffällig und als Experte für exotische Fische bekannt. Doch offensichtlich war er plötzlich zu Geld gekommen und hatte „Großes“ vor. Wie und weshalb, bleibt allerdings im Verborgenen.
Sein Bruder Lennart kann es nicht fassen, dass sein Bruder auf diese Weise sterben musste und will den Mörder selbst finden. Die in Erziehungszeit befindliche Ann Lindell kann die dienstliche Untätigkeit kaum aushalten und beginnt mehr oder weniger nebenbei eigene Recherchen, um zur Lösung des Falles beizutragen.
Der Autor schafft es in herausragender Weise, einen zu vereinnahmen, selbst mit den Vorkommnissen und Hintergründen, insbesondere aber mit den Menschen in enge Beziehung zu setzen. Man wird zum Mitarbeiter Ola Haver’s und seinen Ermittlungskräften. Die detaillierte Beschreibung und Darstellung der persönlichen Lebenssituationen der handelnden Personen lassen das Geschehen einerseits absolut authentisch erscheinen, zum Anderen sind es die so menschlichen Schwächen und Spannungen der Kolleginnen und Kollegen im Kommissariat, die alles so glaubhaft „normal“ machen.
Bedächtig, aber nie langweilig, entfaltet die Geschichte eine ansteigende Spannung. Immer wieder mal keimt eine mögliche Klarheit auf, doch der wahre Täter bleibt bis kurz vor Ende im Verborgenen.
Auch wenn man die Qualität der skandinavischen Kriminalromane inzwischen als normal und gegeben einzuordnen hat, so besticht auch „Der Tote im Schnee“ wieder mit seiner beschaulich-düsteren Klarheit und psychologischer Dichte. Eine weitere Empfehlung für Freunde niveauvoll-spannender Unterhaltung.
© 3/2006, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.