Der zweite Fall steht an für DI Anjelica Henley und die Serial Crimes Unit. Die Autorin Nadine Matheson kennt die Welt genau, in der ihre Serie um den „Jigsaw Man“ spielt, arbeitet sie doch als Verteidigerin in Strafrechtsverfahren. Mit dem Jigsaw Man verbinde ich Oliver und das wunderbare Puzzle,
den menschlichen Körper, der in seine Einzelteile zerlegt wahre Schönheit darstellt. Henley hat immer…mehrDer zweite Fall steht an für DI Anjelica Henley und die Serial Crimes Unit. Die Autorin Nadine Matheson kennt die Welt genau, in der ihre Serie um den „Jigsaw Man“ spielt, arbeitet sie doch als Verteidigerin in Strafrechtsverfahren. Mit dem Jigsaw Man verbinde ich Oliver und das wunderbare Puzzle, den menschlichen Körper, der in seine Einzelteile zerlegt wahre Schönheit darstellt. Henley hat immer noch Albträume seinetwegen – weilt Oliver doch noch unter den Lebenden?
Und nun Teil zwei. Auch „Der tote Priester“ verspricht Hochspannung. In der Kirche des Propheten Annan wird eine fürchterlich zugerichtete Leiche gefunden, hier hat jemand mit zahlreichen Messerstichen seiner Wut freien Lauf gelassen. Aber nicht genug, finden sie doch in einem abgelegenen Zimmer einen jungen Mann, der dem ersten Augenschein nach auch tot ist.
Schon während des Prologs geht es knallhart zur Sache. Wer wird da so brutal massakriert? „Ich will nicht sterben…“ klingt es durch und da sind noch andere Stimmen. Welche Teufel sind hier am Werk?
Schon bald war klar, dass es noch mehr brutal zugerichtete Opfer gibt, allesamt haben indirekt mit dieser Kirche zu tun – oder doch nicht? Es sind durchweg schlechte Charaktere, denen wir hier begegnen und jedem würde man zutrauen, einen Mord zu begehen. Da ist dieser Priester, der seinen Schäfchen nicht nur gehörig Geld aus der Tasche zieht, sie regelrecht abzockt, auch ist er der holden Weiblichkeit nicht abgeneigt und nimmt sich, was er kriegen kann. Notfalls mit Gewalt.
Wir blicken hinter die Kulissen, fast jeder hat genügend zu verbergen. Auch wenn es den Anschein hat, hier ein Missbrauchsopfer zu haben, so stößt das Ermittlerteam auf eine Mauer des Schweigens. Die einen treten forsch auf, verlangen rotzfrech Aufmerksamkeit und bringen Rassendiskriminierung ins Spiel. Während andere so brav und unbedarft daherkommen, dass man ihnen jedes Wort unbesehen abnimmt. Folter und Exorzismus schweben im Raum, eine ganze Palette menschlicher Abgründe tut sich auf.
Neben der nervenaufreibenden Aufklärungsarbeit streut die Autorin Privates um das Team um Henley wohldosiert ein. Auch hier gibt es welche, denen man nur das Beste wünscht, deren Schicksal einen anrührt und dann gibt es die Unsympathen, denen man regelrecht grollt. Diese Prise jenseits des Falles nimmt keineswegs die Spannung, es birgt genug Konfliktpotential.
Nadine Matheson versteht es, ihre Leser bei Laune zu halten und führt sie geschickt auf so manch falsche Fährte. Sie hält die Spannung hoch, ich war immer ganz tief drin, wollte und musste dem Geschehen einfach folgen und habe mich so manches Mal verrannt, war ich doch fest davon überzeugt, endlich den oder die Täter entlarvt zu haben. Von wegen! Und genau diese Dramatik macht die Story zu einem nervenaufreibenden Thriller, dem man einfach folgen muss, will man doch endlich wissen, wie sich das Ganze aufklärt.
Ein durchweg rasanter zweiter Teil des Jigsaw Man, schon das Cover hat Wiedererkennungswert. Man kann, ohne den ersten Teil zu kennen, gleich hiermit einsteigen. Einen nächsten Fall wird es – so wie es aussieht – bestimmt geben. Ich werde dabei sein.