Besonders in seiner Frühzeit seit 1893 hat sich Rainer Maria Rilke (1875-1926) intensiv mit dem Schreiben von Erzählungen und Novellen beschäftigt. Etwa ab 1906 gab er dies zugunsten der größeren Form auf, 1910 erschien sein einziger Roman "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge". Die drei Erzählungen dieses Bandes, "Ewald Tragy", "Der Totengräber" und "Die Turnstunde", entstanden über mehrere Bearbeitungsstufen zwischen 1898 und 1903 und zeigen Rilke auf dem Höhepunkt seiner literarischen Auseinandersetzung mit der Kurzprosa.