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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Amerika, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Lateinamerikainstitut), Veranstaltung: Kuba, die Karibik und die USA vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Vergessene Geschichte Touristen, die die lettische Hafenstadt Ventspils (Windau) besuchen, werden vom rot leuchtenden Neonschild des Warenhauses Tobago begrüßt . Der Name geht auf die Insel Tobago zurück. Doch das Eiland in der Karibik liegt weit entfernt von Lettland. Wie wurde es zum Namenspaten? Hat die Letten eine Art Piratenromantik erfasst? Die Antwort…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Amerika, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Lateinamerikainstitut), Veranstaltung: Kuba, die Karibik und die USA vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Vergessene Geschichte
Touristen, die die lettische Hafenstadt Ventspils (Windau) besuchen, werden vom rot leuchtenden Neonschild des Warenhauses Tobago begrüßt . Der Name geht auf die Insel Tobago zurück. Doch das Eiland in der Karibik liegt weit entfernt von Lettland. Wie wurde es zum Namenspaten? Hat die Letten eine Art Piratenromantik erfasst? Die Antwort auf diese Frage ist simpel: Ventspils und sein Warenhaus haben mit Tobago ein Stück Geschichte gemein.
Auf einem Teilgebiet des heutigen Lettlands entstand Mitte des 16. Jahrhunderts das Herzogtum Kurland. Jakob Kettler, einer der Herzöge Kurlands, reformierte im 17. Jahrhundert die Wirtschaft des Landes. Zeitgleich regte er die Gründung von überseeischen Kolonien an. Die Kurländer übernahmen 1651 Gambia in Afrika und ließen sich 1654 auf Tobago in der Karibik nieder.
Sucht man in Ventspils nach Informationen zur Verbindung des Ortes mit Gambia und Tobago, wird man enttäuscht. Im Turm des Schlossmuseums finden sich nur einige alte Schautafeln. Der kolonialen Vergangenheit von Ventspils werden sie nicht gerecht.
Dieser Trend setzt sich in der wissenschaftlichen Literatur in Lettland, Europa und Amerika fort. Ein großer Teil der Publikationen über Kurland und seine Kolonien wurde vor 1945 verfasst. Häufig finden sich darin starke lokalpatriotische und völkisch-nationale Motive . Hinzu kommt eine Handvoll neuerer Veröffentlichungen, die aber kaum über die Ergebnisse der älteren Forschung hinausgehen. Eine seltene Ausnahme sind Edgar Andersons The ancient Couronians in America ( ) und The Couronians and the West Indies . Beide Schriften geben sich aktuell, sind jedoch ausschließlich in ausgewählten Bibliotheken zu finden. Im Folgenden können sie daher nur in Aus-schnitten herangezogen werden.
Die koloniale Vergangenheit Lettlands, d.h.: Die kolonialen Bestrebungen Kur-lands, scheinen heute auf geringes historisches Interesse zu stoßen. Sie bieten jedoch Raum für eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen, die in der Lage wären Phänomene und Entwicklungen des 17., 18. und 19. Jahrhunderts aus neuen, faszinie-renden Perspektiven zu beleuchten.
Die vorliegende Arbeit soll deshalb aufzeigen inwieweit die Kolonialbestre-bungen Kurlands ein Phänomen ihrer Zeit waren, inwieweit sie aber auch Kurlands eigene Geschichte widerspiegeln.
2. Kurland und sein Herzog
Kurland gehörte bis zum 16. Jahrhundert zum Deutschritterorden. Mit dem Livländi-schen Krieg fiel es der polnischen Krone zu.
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