9. Oktober, 9. November, diese Daten des Jahres 1989 haben sich uns eingebrannt. Der 4. November wird oft vergessen. Dabei demonstrierten an diesem Tag 500 000 Menschen auf dem Berliner Alexanderplatz. Auf der Rednerliste der Kundgebung stand eine bis dahin völlig undenkbare Mischung: Neben Christa Wolf und Stefan Heym, Ulrich Mühe und Jan Josef Liefers sprachen auch Gregor Gysi und Lothar Bisky, Ex-Stasi-General Markus Wolf und Politbüromitglied Günter Schabowski. Eine neue DDR schien möglich. Doch nach dem Mauerfall verlief die unwahrscheinliche Versammlung in alle Richtungen. Aus Erinnerungen und Gedanken aller Beteiligten (und ihrer Nachkommen) fügt Patrick Bauer das faszinierende Panorama eines großen Tages in der deutschen Geschichte zusammen.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 31.12.2019VON SZ–AUTOREN
Revolution
Patrick Bauer über den 4.11.1989
In seinem neuen Buch rekonstruiert Patrick Bauer, Reporter des SZ-Magazins, einen denkwürdigen Tag der deutschen Geschichte: Den 4. November 1989. Auf dem Berliner Alexanderplatz demonstrierten 500 000 Menschen für Reformen in der DDR und lauschten den Reden von Künstlern wie Christa Wolf, Stefan Heym, Christoph Hein oder Jan-Josef Liefers. Noch stand die Mauer und so ging es nicht um die Wiedervereinigung, sondern um einen demokratischen Sozialismus, der plötzlich möglich erschien. Dreißig Jahre später hat Bauer die Redner des 4. November oder ihre Wegbegleiter getroffen und schildert, warum dieser Tag und die damals geäußerten Träume, die fünf Tage später mit der Grenzöffnung obsolet erschienen, bis heute nachhallen.
Patrick Bauer: Der Traum ist aus. Aber wir werden alles geben, dass er Wirklichkeit wird. Der 4. November und seine Geschichte. Rowohlt, Hamburg 2019. 368 Seiten, 20 Euro.
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Revolution
Patrick Bauer über den 4.11.1989
In seinem neuen Buch rekonstruiert Patrick Bauer, Reporter des SZ-Magazins, einen denkwürdigen Tag der deutschen Geschichte: Den 4. November 1989. Auf dem Berliner Alexanderplatz demonstrierten 500 000 Menschen für Reformen in der DDR und lauschten den Reden von Künstlern wie Christa Wolf, Stefan Heym, Christoph Hein oder Jan-Josef Liefers. Noch stand die Mauer und so ging es nicht um die Wiedervereinigung, sondern um einen demokratischen Sozialismus, der plötzlich möglich erschien. Dreißig Jahre später hat Bauer die Redner des 4. November oder ihre Wegbegleiter getroffen und schildert, warum dieser Tag und die damals geäußerten Träume, die fünf Tage später mit der Grenzöffnung obsolet erschienen, bis heute nachhallen.
Patrick Bauer: Der Traum ist aus. Aber wir werden alles geben, dass er Wirklichkeit wird. Der 4. November und seine Geschichte. Rowohlt, Hamburg 2019. 368 Seiten, 20 Euro.
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Glänzend recherchiert. Volker Oesterreich Rhein-Neckar-Zeitung 20200208