Vier Jahrzehnte Radsportreportage von der Tour de France
Ob berühmt oder weniger bekannt, ob Offizielle oder Kollegen - Angermann hat sie alle gekannt. Hintergründe, Organisation und Ablauf, Wahnsinn und Methode des größten Radsportereignisses der Welt aus seiner Insider-Perspektive sind eine Fundgrube für jeden Radsportfreund.
Ob berühmt oder weniger bekannt, ob Offizielle oder Kollegen - Angermann hat sie alle gekannt. Hintergründe, Organisation und Ablauf, Wahnsinn und Methode des größten Radsportereignisses der Welt aus seiner Insider-Perspektive sind eine Fundgrube für jeden Radsportfreund.
literaturtest.de
Tour der Leiden
Die Fans des wichtigsten Straßenrennens der Welt können sich freuen. Der Fernsehjournalist Klaus Angermann (ZDF/danach Eurosport) legt einen lesens- und sehenswerten Band zu knapp vier Jahrzehnten Tour de France vor. Der Autor erstellte eine lückenlose Chronik des Radsport-Klassikers seit 1965, ergänzt mit vielen persönlichen Erinnerungen. Immerhin ist er über 220000 Kilometer mitgefahren.
Ins Blickfeld gerückt werden die von Millionen Anhängern bewunderten und beklatschten Helden: Eddy Merckx und Bernard Hinault, Miguel Indurain, Greg LeMond, Lance Armstrong sowie - natürlich - Jan Ullrich, Erik Zabel, Rudi Altig, Hennes Junkermann. Die Tour der Leiden, wie sie zu Recht von vielen genannt wird, feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Das gelbe Trikot für den Besten gibt es erst seit 1919. Tour-Gründer Henri Desgrange mochte das eintönige Grau der Leibchen nicht mehr sehen und streifte dem damals Führenden, Eugene Christophe, ein Hemd in leuchtendem Gelb über. Die Farbe war kein Zufall, sondern ein Werbegag für eine auf gelbem Papier gedruckte Zeitung, deren Besitzer natürlich Monsieur Desgrange war.
Fünf Wochen Rundfahrt
Die Fahrer hatten es damals im Sinne des Wortes wesentlich schwerer als heute. Sie mussten die Ersatzreifen auf dem Rücken transportieren, eine Proviant- und eine Kartentasche mitnehmen. Eine Rundfahrt dauerte zudem noch fünf Wochen. Der Autor ist ein zuverlässiger Chronist, der seine Gefühle gegenüber den großen Leistungen der Sportler und den Skandalen nicht versteckt. Das schlimmste Ereignis war der drohende Abbruch der Tour 1998 nach einer Vielzahl von Dopingfällen. Doch Geschichten dieser Art werden von der Öffentlichkeit schnell vergessen oder verdrängt. Der nächste Skandal wartet schon in einer anderen Sportart.
(Mathias Voigt)
Tour der Leiden
Die Fans des wichtigsten Straßenrennens der Welt können sich freuen. Der Fernsehjournalist Klaus Angermann (ZDF/danach Eurosport) legt einen lesens- und sehenswerten Band zu knapp vier Jahrzehnten Tour de France vor. Der Autor erstellte eine lückenlose Chronik des Radsport-Klassikers seit 1965, ergänzt mit vielen persönlichen Erinnerungen. Immerhin ist er über 220000 Kilometer mitgefahren.
Ins Blickfeld gerückt werden die von Millionen Anhängern bewunderten und beklatschten Helden: Eddy Merckx und Bernard Hinault, Miguel Indurain, Greg LeMond, Lance Armstrong sowie - natürlich - Jan Ullrich, Erik Zabel, Rudi Altig, Hennes Junkermann. Die Tour der Leiden, wie sie zu Recht von vielen genannt wird, feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Das gelbe Trikot für den Besten gibt es erst seit 1919. Tour-Gründer Henri Desgrange mochte das eintönige Grau der Leibchen nicht mehr sehen und streifte dem damals Führenden, Eugene Christophe, ein Hemd in leuchtendem Gelb über. Die Farbe war kein Zufall, sondern ein Werbegag für eine auf gelbem Papier gedruckte Zeitung, deren Besitzer natürlich Monsieur Desgrange war.
Fünf Wochen Rundfahrt
Die Fahrer hatten es damals im Sinne des Wortes wesentlich schwerer als heute. Sie mussten die Ersatzreifen auf dem Rücken transportieren, eine Proviant- und eine Kartentasche mitnehmen. Eine Rundfahrt dauerte zudem noch fünf Wochen. Der Autor ist ein zuverlässiger Chronist, der seine Gefühle gegenüber den großen Leistungen der Sportler und den Skandalen nicht versteckt. Das schlimmste Ereignis war der drohende Abbruch der Tour 1998 nach einer Vielzahl von Dopingfällen. Doch Geschichten dieser Art werden von der Öffentlichkeit schnell vergessen oder verdrängt. Der nächste Skandal wartet schon in einer anderen Sportart.
(Mathias Voigt)