Lange bevor Wissenschaftler Reisen zum Mond ernsthaft in Erwägung zogen, hatten Künstler und Literaten bereits alles darüber bis ins Detail erforscht. Bis zum heutigen Tag dient unser astronomischer Nachbar - mit dem Raumschiff nur drei Tage entfernt - als kreative und spekulative Projektionsfläche für Visionäre auf der ganzen Welt. Nach mehr als fünf Jahrzehnten - seit den ersten Schritten auf dem Mond - zeichnet das Buch "Der Traum von der Reise zum Mond" eine visuelle Kulturgeschichte der Erforschung des Mondes in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nach. Die inspirierende Reise durch die Geschichte reicht von Ptolemäus frühen Berechnungen der Entfernung von der Erde zum Mond, Galileis Erfindung des Teleskops sowie seinen Federzeichnungen der Mondoberfläche bis zum Goldenen Zeitalter der Mondreisen um die Mitte des 20. Jahrhunderts mit Kubricks Film 2001: Odyssee im Weltraum und den konkreten Vorbereitungen der Apollo Mondlandung.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.11.2016Sachbuch Wenn es einen Preis in der Kategorie "Schönstes Lied über einen Planeten" gäbe, dann hätte ihn Cat Power für den Song "The Moon" verdient. Da hallt die Stimme der Sängerin so fern, als ob sie selbst schon auf halbem Weg ins All ist, "The Moon is not only beautiful / It is also so far away", singt Cat Power, und für die meisten von uns gilt das auch immer noch, obwohl der Mond nur drei Flugtage entfernt liegt (wenn man ein Raumschiff hat). Lächerlich nahe also, wenn man überlegt, dass Elon Musk und ein paar andere gerade die erste bemannte Marslandung vorbereiten. Wie weit der Mond wirklich entfernt ist, wie er nicht nur durch die Träume von amerikanischen Sängerinnen, sondern durch die von Wissenschaftlern, Künstlern und Wahnsinnigen spukte, wie er zur Projektionsfläche und zur Sonne aller Nachtwesen wurde - all das erzählt Lukas Feireiss in seiner großartigen Kulturgeschichte des "Traums von der Reise zum Mond" (Spectorbooks, 260 Seiten, 16 Euro). Es ist auch eine Geschichte davon, wie wir uns ein Bild von dem machten, was da draußen ist - und wie wir uns seit Ptolemäus Berechnungen der Entfernung von der Erde zum Mond über Galileis Teleskop und seine Federzeichnungen der Mondoberfläche bis zu den fiktiven Mondreisen des 19. und den echten des 20. Jahrhunderts aus unserer Welt in die Kälte des Alls hinausgezoomt haben.
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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