Germano Almeida ist der bekannteste Autor der kapverdischen Inseln. In seinem 2018 erschienenen Roman »Der treue Verstorbene« präsentiert er uns einen satirischen Blick auf seine Heimat, auf eine postkoloniale Gesellschaft, die sich inzwischen als moderne Demokratie versteht, eine der wenigen in ganz Afrika. Auslöser der Geschichte ist die Ermordung des berühmtesten Schriftstellers der Inseln, der unmittelbar vor der Präsentation seines lang erwarteten neuen Buches von seinem besten Freund erschossen wird.Was wie ein Krimi beginnt, nimmt jedoch bald einen weitaus spannenderen Weg. Almeida entfaltet das durch den Mord ausgelöste opulente Geschehen, von der Aufbahrung des Toten im Palast des Volkes bis zum Staatsbegräbnis mit Präsident, Premier und anderer Prominenz. Gleichzeitig erzählt er von der Freundschaft der beiden Männer sowie in die Vorgeschichten der anderen beteiligten Personen, besonders der zwischen ihnen, dem Toten und seinem Mörder, stehenden Frau.Mit leichter Hand und viel Freude am Erzählen schreibt Almeida über deren Leben auf den Inseln, in Afrika oder in Lissabon und bietet so auch eine Geschichte des Lebens auf den Kapverden. Leserinnen und Leser dürfen sich auf eine schöne, erkenntnisreiche Entdeckung freuen.
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Marko Martin unterhält und amüsiert sich mit Germano Almeidas Roman von den Kapverden. Die Story um einen ermordeten Schriftsteller, die Fragen nach Rache und Macht unter kapverdischen Notablen aufwirft, wie Martin erläutert, überzeugt ihn durch Leserfreundlichkeit und den ein oder anderen Widerhaken, der den Toten ins Licht übler Nachrede stellt. Die "fluide" Übersetzung von Michael Kegler entrinnt der Folklore, stellt Martin erleichtert fest.
© Perlentaucher Medien GmbH
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