In dieser (auto-)ethnografischen Studie geht es in erster Linie um die Frage, wie sich verschiedene Differenzen - etwa sprachliche, ethnische, kulturelle oder sozio-ökonomische Unterschiede - auf die polizeiliche Praxis auswirken und wie Polizist_innen im Rahmen der Polizei-Bürger-Interaktion üblicherweise mit den verschiedenen Fremdheitsmarkierern umgehen. In diesem Kontext ist vor allem von Interesse, welche Ansätze und Strategien die Polizeibeamt_innen verfolgen, um die auftretenden (Verständnis-)Probleme im Alltag zu lösen und was geschieht, wenn es ihnen nicht gelingt, die auftretenden Differenzen zu überwinden. Dabei ist gleichermaßen von Bedeutung, in welchen Situationen die Beteiligten konkret zu einer Kulturalisierung (oder Entkulturalisierung) der Interaktion beitragen und was sie sich hiervon in der Regel versprechen. Hierbei fokussiert die Untersuchung ebenso auf die hiermit verbundenen Grenzziehungspraktiken der beteiligten Akteur_innen - und zwar nicht nur im Hinblick auf Polizei-Bürger-Interaktion, sondern auch hinsichtlich des Binnenlebens der Polizei als Institution.