Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Hochschule Merseburg (Fachbereich Soziale Arbeit. Medien. Kultur), Veranstaltung: Berufsethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Als ich mit der Bearbeitung der Thematik Macht und Ohnmacht in der Sozialen Arbeit begann, stellten sich mir nicht viele Fragen. Es schien selbstverständlich, dass ein Sozialarbeiter sich seiner beruflichen Macht bewusst ist und sie im Sinne einer zielgerichteten Arbeit mit dem Klienten sinnvoll einzusetzen weiß. In der genaueren Auseinandersetzung mit der Literatur stellte sich Macht im Rahmen Sozialer Arbeit jedoch als kontroverse, ja problematische Thematik dar: Über Macht im allgemeinen wird viel gesprochen - über Macht in der Sozialen Arbeit lieber geschwiegen. Hier galt es also nachzuhaken. Zu der Auseinandersetzung mit Macht gehört, auch den Gegenpart, die Ohnmacht, zu betrachten. Ohnmacht bedeutet dabei immer die Abwesenheit von eigener Macht. Dass sich Angehörigehelfender Berufe, in erster Linie aber Klienten ohnmächtig, hilflos fühlen können, ist ein anerkanntes und akzeptiertes Gefühl. Aufgabe hier muss sein, Wege aus der eigenen Ohnmacht zu finden, um ihr nicht ausgeliefert zu sein, sie auch als eigene Grenzen akzeptieren lernen und dem Klienten Möglichkeiten aufzuzeigen, seine Ohnmacht zu überwinden.Macht wird wenig thematisiert, wird weggeschoben. Macht im sozialen Arbeitsfeld gilt häufig als etwas Negatives. "So wird "Macht" sofort mit "Machtmissbrauch" gleichgesetzt, mit einem Zustand, den es möglichst rasch zu überwinden gilt" (Stiels - Glenn 1996, S. 16). Macht wird verleugnet. Die Existenz von Macht in der Sozialen Arbeit, ja deren Berechtigung voraussetzend, wird sich diese Arbeit vordergründig damit beschäftigen, nach dem Warum zu fragen. Nach Definition und Begriffserläuterung setzt sich das 2. Kapitel mit möglichen Ursachen, Gründen, deren Konsequenzen und dem Problem des Machtmissbrauchs auseinander. Ohnmacht als Gegenpartvon Macht und als ein Gefühl, dem von Sozialarbeitern professionell begegnet werden kann, sei es die eigene Ohnmacht oder die des Klienten, wird in Kapitel 3 thematisiert. Schlussthesen zu Möglichkeiten und Grenzen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der beruflichen Macht beschließen im letzten Kapitel meine Ausführungen. Um den Kreis dieser einleitenden Bemerkungen zu schließen und in die Diskussion einzusteigen, provoziere ich, frage ich nun: Kann es im Interesse der Profession Sozialarbeit liegen, sich der Machtfrage zu entziehen - oder anders - wie professionell ist Soziale Arbeit, wenn sich der Umgang mit Macht so schwierig gestaltet?
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