Weltweit haben sich die Vertriebsformen für Finanzprodukte in den letzten Jahren verändert. Diese Veränderungen sind durch den Trend geprägt, verschiedene Produkte nach einer umfassenden Beratung "aus einer Hand" erwerben zu können. Damit steigen die Interdependenzen zwischen den klassischen Finanzdienstleistungsanbietern wie Banken, Versicherungen und Bausparkassen, es entstehen aber auch verstärkt unabhängige Finanzdienstleister mit unterschiedlichen Vertriebssystemen, die das Allfinanzkonzept zur Firmenstrategie gewählt haben. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, wie in den finanzstärksten Märkten der Welt der Vertrieb von Finanzprodukten erfolgt. Dabei stehen Rechtsfragen im Vordergrund, wie die rechtliche Einordnung des Finanzdienstleisters nach deutschem und internationalem Recht sowie die rechtlichen Möglichkeiten der Finanzdienstleister zu grenzüberschreitenden Aktivitäten. Der europäische, aber auch der nordamerikanische, lateinamerikanische, asiatische und afrikanische Finanzdienstleistungsmarkt werden aus rechtswissenschaftlicher Sicht analysiert, wobei Fragen der Niederlassungsfreiheit, der Freiheit des Dienstleistungsverkehrs und des Zahlungs- und Kapitalverkehrs im Vordergrund stehen. Ferner wird der Begriff der Allfinanz diskutiert, der historisch-wirtschaftliche Rahmen beschrieben, in dem der Vertrieb von Finanzprodukten stattfindet; schließlich werden die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Finanzdienstleister ausführlich erörtert. Die interessantesten nationalen Finanzdienstleistungsmärkte werden am Ende der Studie untersucht.