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Leni Riefenstahl (1902-2003) trat in den siebziger Jahren mit zwei Fotobänden über die Nuba wieder an die Öffentlichkeit, die sich als herausragender Publikumserfolg erwiesen. Doch was bedeuteten diese spektakulären Körperbilder kurz nach der Dekolonisierung Afrikas? Welche projektiven Räume eröffneten sie und für wen? Riefenstahls Fotobücher aktivieren ein visuelles Wissensarchiv gespeist aus kolonialen Stereotypen, primitivistischen Topoi und Reflexen nationalsozialistischer Körperpolitik. Sie entwickeln eine Sprache des "Anderen" aus der Opposition von Schwarzheit und Naturverhaftung versus…mehr

Produktbeschreibung
Leni Riefenstahl (1902-2003) trat in den siebziger Jahren mit zwei Fotobänden über die Nuba wieder an die Öffentlichkeit, die sich als herausragender Publikumserfolg erwiesen. Doch was bedeuteten diese spektakulären Körperbilder kurz nach der Dekolonisierung Afrikas? Welche projektiven Räume eröffneten sie und für wen? Riefenstahls Fotobücher aktivieren ein visuelles Wissensarchiv gespeist aus kolonialen Stereotypen, primitivistischen Topoi und Reflexen nationalsozialistischer Körperpolitik. Sie entwickeln eine Sprache des "Anderen" aus der Opposition von Schwarzheit und Naturverhaftung versus Weißheit und Zivilisation, verquickt mit dem Traum von Heroismus, Unschuld und ungebremster Sexualität. Den Bildern Riefenstahls werden Arbeiten von Künstlern wie Ousmane Sow und Lisl Ponger gegenübergestellt. Die diskurskritische Studie widmet sich ausführlich einem der populärsten Beispiele in der nachkolonialen Produktion von Bildern afrikanischer Körper, um dessen vielschichtige psychosoziale und politische Funktionalisierung zu analysieren und zu dechiffrieren.