Dem Unternehmenskauf in der Krise bzw. in der Insolvenz kommt aufgrund der Finanzkrise und der aktuellen wirtschaftlichen Gesamtsituation immer größere Bedeutung zu. Dies wird insbesondere durch das verstärkte Fundraising von auf insolvente Unternehmen spezialisierten Beteiligungsgesellschaften bestätigt. Distressed M&A als Erwerb eines Unternehmens in Krise oder Insolvenz wird im Unterschied zum normalen Unternehmenskauf von insolvenzrechtlichen Vorschriften und Risiken überlagert und bedarf daher besonderer Kenntnis. Der Verfasser widmet sich im Rahmen einer Rechtsvergleichung dem Unternehmenskauf im deutschen und französischen Insolvenzrecht. Hierbei wird insbesondere die gesetzliche Verankerung eines solchen Unternehmenskaufs, dessen Rang innerhalb der verschiedenen insolvenzrechtlichen Verwertungsmöglichkeiten sowie die einzelnen Gestaltungsmöglichkeiten einer solchen Transaktion dargestellt. Bei den Gestaltungsmöglichkeiten liegt der Schwerpunkt auf der sog. übertragenden Sanierung. Der Begriff der übertragenden Sanierung bezeichnet den Verkauf eines sich in der Krise oder Insolvenz befindlichen Unternehmens im Wege eines Asset Deals, um das schuldnerische Unternehmen, nicht aber den Rechtsträger des Unternehmens zu sanieren. Bei den Gestaltungsmöglichkeiten befasst sich der Verfasser jedoch auch mit der Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital im Rahmen eines Debt-Equity-Swaps. Ein weiterer Schwerpunkt stellt die Darstellung der Risiken im Rahmen der unterschiedlichen Veräußerungszeitpunkte dar. Insgesamt leistet das Werk einen Beitrag zur Erforschung der rechtlichen Rahmenbedingungen des Unternehmenskaufs in Krise und Insolvenz in Deutschland und Frankreich. Zugleich stellt es die erste deutschsprachige monographische Darstellung des Unternehmenskaufs in der Insolvenz im französischen Recht dar. Der Verfasser leistet somit einen Beitrag zur Konkretisierung der Voraussetzungen und Rechtsfolgen und wird mit der Arbeit zur zukünftigen Diskussion über die Entwicklung des Unternehmenskaufs in der Insolvenz beitragen. Der Verfasser fasst seine rechtsvergleichenden Ergebnisse in klaren Thesen zusammen. Das Buch richtet sich daher gleichermaßen an den Praktiker wie an den wissenschaftlich interessierten Leser.