Der ins Herz getroffene Punkt: so lautete der Titel des Buches, dessen Erfolg Kurt Aeblis Ruf ("bekanntester Unbekannter der Schweizer Literatur") bestätigte und zugleich widerlegte. Der neue Erzählband Der Unvorbereitete scheint eine Fortsetzung und Weiterentwicklung der Lebens- und Weltbetrachtungen von Aeblis alter Ego Wellenberg zu sein, der mit sich allein in dem Schatten lebt, den er selber wirft. Im zentralen Teil des Buches lernen wir aber nun seinen desillusionierten Protagonisten Gregor von einer unerwarteten Seite kennen: als Liebenden. Doch Aebli wäre nicht Aebli und Gregor nicht Gregor, wenn diese Geschichte vom Finden, Verlieren und Wieder-finden einer großen Liebe hier nicht erzählt würde als ausweglose Geschichte des Glücks.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Samuel Moser ist in Kurt Aeblis Prosatext "Der Unvorbereitete" wie schon in Aeblis vorhergehendem Buch einem radikalen "Skeptiker" begegnet und hat sich von dessen Weltsicht erschüttern lassen. Hauptfigur ist der Schriftsteller Gregor, der in seinem Schreiben ein "Exerzitium des Verschwindens" betreibt, das sich gleichzeitig als Selbstfindung lesen lässt, wie der Rezensent meint. Die große Erschütterung für den Protagonisten offenbart sich im zweiten Teil, in dem von einer nur drei Tage andauernden Liebesaffäre erzählt wird, verrät Moser. Mit einiger Erleichterung registriert er auch die "Erlösung", die sich im dritten Teil andeutet und die eine "stoische Gleichgültigkeit" zum Ziel hat, wie uns der Rezensent wissen lässt, der dieses Ende "nicht minder erschütternd" findet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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