Die Jagd bietet unseren Vorfahren neue Nahrungsquellen, die aufgrund klimabedingter Veränderungen der Vegetation nötig sind. Mit der Jagd verändert sich die Kommunikation der Gruppe im Sinne arbeitsteiligen Verhaltens und geregelter Interaktion der Mitglieder untereinander. Es entstehen institutionsähnlicheSozialstrukturen, in denen die Regeln, die Bestandteil des Verhaltens werden, eingebunden sind und geachtet werden. Das Subjekt tauscht einen Teil seines Verhalten ein in objektiv für jedes Mitglied geltende Verhaltensmaßnahmen. Dieser Tausch ist eine Investition und insofern als Opfer zu verstehen, als das Subjekt sein selbst reflektiertes Handeln einschränkt und einen Teil dessen an objektiv geltende Regeln überträgt. Arnold Gehlen sieht im Totemismus eine solche Stellvertretung und Proto-Institution. DasTotemtier erinnert an den Zweck der Institution - der Nahrungs- und Lebensvorsorge. Das Tier nimmt eine selbstreflexive Position ein und wird zum Zentrum der Selbstregulationder Gruppe. Karl Meuli hat das griechische Opfer auf die Restitution des in der Jagd getöteten Tieres in der Steinzeit zurückgeführt und die technischsymbolische Wiederherstellung des Tieres als Leugnung des Todes bezeichnet. Das Tier als "objektives Subjekt" wird vom technisch restituierten Tier vertreten, das die getötete Jagdbeute in ein zweites Leben ruft, das ewig dauert und die Versorgung der Gruppe sichern soll. Das Bild einer Überwindung des Todes durch technischeRestitution des Toten mag ursprünglich magisch sein, zielt jedoch parallel zur historischen Dynamik rationaler Realitätsanpassung auf eine Verwirklichung durch kybernetische Maschinen.