Ganz so schlau, wie die feinen Herren Verbrecher sich fühlen, scheinen sie nicht zu sein - denn sie haben den Überfall auf einen Geldtransporter recht gründlich vermasselt. Ein Glücksfall für die resolute Ursula, die die ganze Chose kurzerhand übernommen hat und sich zusammen mit ihrem nervösen, zur Ohnmacht neigenden Kumpan Germán die Beute unter den Nagel reißt. Nur sind ihr jetzt die um ihr Geld betrogenen Verbrecher auf den Fersen. Und die Polizei. Und eine Privatdetektivin. Und Ursulas Schwester.
Aber Ursula entpuppt sich als verflucht begabt, was kriminalistische Unternehmen angeht, und mit ein wenig Glauben an die Dummheit der anderen wird sie das Ding doch wohl schaukeln?
Aber Ursula entpuppt sich als verflucht begabt, was kriminalistische Unternehmen angeht, und mit ein wenig Glauben an die Dummheit der anderen wird sie das Ding doch wohl schaukeln?
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Sonja Hartl hat viel Freude an Mercedes Rosendes neuem Ursula-Krimi. Die durchs Raster aller Machos fallende Verbrecherin Ursula aus Uruguay hat es Hartl angetan. Wie die übergewichtige Heldin es mit der korrupten Männerwelt aufnimmt, geschickt die Fäden bei einem Raubüberfall zieht, den Auftraggeber aussticht und ihre Spuren verwischt, liest sich laut Hartl spannend. Dank geschickter Dramaturgie, Tempo, allerhand Wendungen und Details über Uruguays Geschichte eine rundum lohnende Lektüre, verspricht die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Bitterböse beißend und knochentief ironisch rupft Mercedes Rosende allen die Charaktermasken von den schlecht geschminkten Gesichtern und enthüllt Gier, Feigheit, Rachsucht. Dafür greift sie rücksichtslos in die Kiste mit den literarischen Tricks: kurz eingestreute Ich-Erzählung, schnelle Rückblende, Leseransprache, falsche Fährten, groteske Überzeichnung, Aussprache mit den Toten, schamhaftes Ausblenden. Rosende beherrscht alles und jongliert souverän drei, vier Erzählstränge gleichzeitig in diesem schillernden Kabinettstückchen. Das ist wahrhaft großes Kino.« Heilbronner Stimme