Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 2,0, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Kaum ein anderes Werk der ethischen und politischen Philosophie hat in den letzten Dekaden so viel Aufmerksamkeit erhalten wie die Theorie der Gerechtigkeit des 2002 verstorbenen Philosophen und Harvard-Professors John Rawls. Die Zahl der Beiträge zu diesem Werk ist enorm. Aus diesem Grund wird sich die vorliegende Hausarbeit vor allem auf den Urzustand des Menschen bei Rawls konzentrieren. Dies ist zum einen ihrer Kürze geschuldet, zum anderen hält der Vertragstheoretiker Rawls eine vollkommen gerechte Gesellschaft für einen Grundbestandteil seiner Theorie der Gerechtigkeit. Da die Gerechtigkeitsvorstellung noch unbestimmt ist, gilt es zunächst diese näher zu erläutern. Im Folgenden bietet sich eine genauere Beschäftigung mit dem von ihm beschriebenen Urzustand an. Dabei ist dieser keine historische Situation oder gar ein primitives Kulturstadium, sondern eine hypothetisch generierte Ausgangssituation in Rawls' Gedankenmodell, die zu einer bestimmten Gerechtigkeitsvorstellung führen soll. Um zunächst einen besseren Überblick zu schaffen, werden in einem einleitenden Kapitel einige Hauptgedanken der Theorie der Gerechtigkeit, vor allem aber die Rolle der Gerechtigkeit im sozialen Zusammenleben, skizziert. Da Rawls' Gedankenreichtum den Zugriff erschwert, sind diese einleitenden Gesichtspunkte wesentlich und sollten Einzug in diese Arbeit finden. Zusätzlich erfolgt eine allgemeine Definition von Gerechtigkeit. Dabei wird auch auf die Frage eingegangen, inwiefern der Urzustand für eine gerechte Gesellschaft essenziell ist. An die Definition der Gerechtigkeit anknüpfend wird ein folgendes Kapitel den Urzustand des Menschen, der eine gerechte Gesellschaft ermöglichen soll, beschreiben. Dabei wird die Begründung des Urzustands thematisiert und die Frage aufgegriffen, warum dieser von Rawls so konstruiert wurde. In diesem Zug wird Rawls' Vorstellung vom Urzustand mit der Forschungsliteratur diskutiert. In einem weiteren Kapitel wird gesondert auf den Schleier des Nichtwissens eingegangen, da dieser eine essenzielle Rolle in Rawls' Gedankenexperiment spielt.
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