Wenn ich ehrlich bin, hat mich das Buch über weite Strecken geradezu heruntergezogen. Aber nicht, weil es mir nicht gefallen hat. Ganz im Gegenteil. Die Charaktere sind so deutlich gezeichnet, dass man mit ihnen leiden muss. Das macht die Qualität eines literarischen Werkes aus. In schockierender
Weise hält uns die Autorin einen Spiegel vor und macht uns damit Schwächen deutlich, die wir über die…mehrWenn ich ehrlich bin, hat mich das Buch über weite Strecken geradezu heruntergezogen. Aber nicht, weil es mir nicht gefallen hat. Ganz im Gegenteil. Die Charaktere sind so deutlich gezeichnet, dass man mit ihnen leiden muss. Das macht die Qualität eines literarischen Werkes aus. In schockierender Weise hält uns die Autorin einen Spiegel vor und macht uns damit Schwächen deutlich, die wir über die Jahrtausende mit uns herumschleppen: Der Glaube, mit irgendetwas Recht zu haben. Es sind die Heilslehren, die vielleicht einmal Menschen vorangebracht haben, aber die guten Denkansätze des Anfangs dabei durch Machtgier wieder und wieder über die Zeit verloren gingen. Wahrscheinlich ist das unser grundsätzliches Problem. Wohin das jedes Mal führt, hat die Autorin in ihrem Buch treffend beschrieben.
Das hat die Crew, die im Auftrag der Marsregierung die illegale Besiedlung der geschützten Erde beenden soll, in schwere Gewissenkonflikte gestürzt, und es lange nicht klar, was mit den Siedlern geschehen wird. Bis die Kommandantin der Crew eine Entscheidung trifft…
Schließlich ging es ging es auch hier um den unbedingten Glauben, in einer Sache Recht zu haben, nämlich dass das Naturreservat Erde vor einer Neubesiedlung durch Menschen zu bewahren ist. Wie jede Heilsehre hatte auch diese anfangs hehre Ziele, hatte sich aber verselbstständigt und von ihrer Menschlichkeit verabschiedet, nur um weiter so zu bestehen, wie es zum Machterhalt nötig ist.
Die Autorin hat mit dem Buch den Finger auf eine offene Wunde gelegt, die wahrscheinlich nie heilt.