Der französische Politikwissenschaftler und Soziologe Jean-Luc Domenach hat mit diesem Buch die Geschichte des größten Gefängnis- und Lagersystems der Welt geschrieben. Trotz seiner enormen Ausmaße ist der chinesische Archipel - im Unterschied zum sowjetischen Gulag - bislang so gut wie unbekannt geblieben. Ziel des Autors ist es daher, die Mauer des Schweigens und der Geheimhaltung um das Repressionssystem der Volksrepublik China zu durchbrechen. Domenach hat in jahrelanger Forschungsarbeit sämtliche überhaupt erreichbaren Dokumente gesammelt, bisher im Westen unbekannte Quellen erschlossen und zahlreiche Interviews mit Opfern der Unterdrückung geführt. Seine Untersuchung wird auf lange Zeit das Standardwerk zu diesem Thema sein.
In totalitären Staaten verdeutlicht das Haftsystem direkt die Bestrebungen der politischen Macht. Somit gibt die Welt der Gefangenen mit besonderer Deutlichkeit Aufschlüsse über das Wesen der chinesischen Variante des Kommunismus. Domenach sieht de renKern in dem fanatischen Ehrgeiz, den "neuen Menschen" zu schaffen, seine Gedanken "umzuformen", d. h. ihn vollständig der herrschenden Ideologie zu unterwerfen. Mehr noch als der wirtschaftliche Gesichtspunkt - die Ausbeutung unbezahlter Arbeitskräfte für den Aufbau des Sozialismus - steht die Umerziehung im Mittelpunkt der wechselnden Mobilisierungskampagnen des Maoismus. Doch auch im modernen China der Gegenwart besteht der Archipel fort. Zwar ist sein Niedergang, gemessen an den Zielen, unübersehbar: Die Zwangsarbeit hat sich als ökonomischer Mißerfolg erwiesen, und die "Gedankenreform" ist gescheitert. Aber auch heute noch sind Tausende Chinesen in Haftanstalten und Arbeitslagern gefangen, und der vergessene Archipel dient weiterhin als eines der Instrumente zur Aufrechterhaltung einer monopolistischen Macht.
In totalitären Staaten verdeutlicht das Haftsystem direkt die Bestrebungen der politischen Macht. Somit gibt die Welt der Gefangenen mit besonderer Deutlichkeit Aufschlüsse über das Wesen der chinesischen Variante des Kommunismus. Domenach sieht de renKern in dem fanatischen Ehrgeiz, den "neuen Menschen" zu schaffen, seine Gedanken "umzuformen", d. h. ihn vollständig der herrschenden Ideologie zu unterwerfen. Mehr noch als der wirtschaftliche Gesichtspunkt - die Ausbeutung unbezahlter Arbeitskräfte für den Aufbau des Sozialismus - steht die Umerziehung im Mittelpunkt der wechselnden Mobilisierungskampagnen des Maoismus. Doch auch im modernen China der Gegenwart besteht der Archipel fort. Zwar ist sein Niedergang, gemessen an den Zielen, unübersehbar: Die Zwangsarbeit hat sich als ökonomischer Mißerfolg erwiesen, und die "Gedankenreform" ist gescheitert. Aber auch heute noch sind Tausende Chinesen in Haftanstalten und Arbeitslagern gefangen, und der vergessene Archipel dient weiterhin als eines der Instrumente zur Aufrechterhaltung einer monopolistischen Macht.