Wenn Juristen wie Smend, Heller oder Carl Schmitt über den Staat nachdachten, entwarfen sie dabei auch Modelle der Gesellschaft. Die Protagonisten dieser »heroischen« Phase der Staatstheorie bestimmen bis heute die Debatte, ausgerechnet Schmitt inspiriert nun Vertreter der radikalen Linken. In seinem Essay zeichnet Christoph Möllers die Geschichte dieser Disziplin in der Bundesrepublik nach. Er zeigt, daß man die Entwicklung dieser Disziplin nur verstehen kann, wenn man gesellschaftliche Prozesse im Blick behält. Dies gilt insbesondere in einer Zeit, in der sich unsere Vorstellungen von Souveränität angesichts von Globalisierung und Europäisierung radikal verändern.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Nicht so ganz zufrieden ist Dirk Lüddecke mit diesem Buch über die Staatstheorie in der Bundesrepublik Deutschland von Christoph Möllers. Zwar schätzt er die Darstellung einerseits durchaus als "kompakt", "informativ" und "gut geschrieben. Aber Möllers' Abriss des Gedankens des Staats in Staatstheorie und Verfassungsrecht samt Abstecher in die Weimarer Zeit und in den Nationalsozialismus findet er ein wenig dünn. So stellt sich Lüddecke eher eine "Überblicksvorlesung in einem möglichen BA-Studiengang Öffentliches Recht" vor. Die anspruchsvollen Debatten deutscher Staatstheoretiker lassen sich in seinen Augen damit nicht wirklich verstehen. Er rät dem Leser, besser zu Möllers' Dissertation "Staat als Argument" zu greifen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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