Das moralische Dilemma
------------------------------------
Di e Besatzung der Saarbrücken reist in eine Zeit, in der jedes Mitglied der Besatzung kulturell deutlich mehr Kompetenz in sich vereinigt, als ganze römische Städte zusammen genommen.
Vor allem die moderne Waffentechnik mit Geschützen,
Gewehren und Maschinengewehren erweist sich als absolut überlegen.
Moralisch schwierig wird es, als…mehrDas moralische Dilemma
------------------------------------
Di e Besatzung der Saarbrücken reist in eine Zeit, in der jedes Mitglied der Besatzung kulturell deutlich mehr Kompetenz in sich vereinigt, als ganze römische Städte zusammen genommen.
Vor allem die moderne Waffentechnik mit Geschützen, Gewehren und Maschinengewehren erweist sich als absolut überlegen.
Moralisch schwierig wird es, als eben diese Technik zum Einsatz kommt mit dem zu erwartenden Ergebnis: Tausendfacher Tod von Menschen, die eigentlich nicht hätten sterben dürfen oder sollen, sicherlich dafür aber andere.
Und gerade hier entsteht ein moralisches Dilemma, das im Buch ausgeblendet wird. Hinterfragt wird es nicht, kompensiert wird es nicht, ist aber sicherlich zwingend Teil der Handlungsidee des Buches.
Für den Leser sicherlich schwer zu verdauen und erleichtert vor allem nur dadurch, dass es eben ein Fantasy-Produkt ist.
------------------------------------
Das Zeit - Paradoxon
------------------------------------
Das Problem von Zeitreisen in die Vergangenheit ist schon unendliche Male diskutiert worden, geklärt werden kann das nicht, auch in diesem Buch nicht.
Könnten Menschen tatsächlich aus der Gegenwert in die Vergangenheit reisen und dort Dinge anstellen, die den Lauf der Geschichte verändern, dann würde sich ja logischerweise auch die Gegenwart verändern, aus der die Menschen ursprünglich abgereist sind.
In diesem Buch geht es da ans Eingemachte: Das Römische Reich soll gerettet werden, die Völkerwanderung verhindert und das römische Volk mit technischer Innovation beglückt werden.
Welche Konsequenzen das hätte, wird jedem aus dem Wissen des Geschichtsunterrichtes klar werden: Kein Mittelalter, keine Ritter, zumindest keine Rittergesellschaft, keine Staatsgründungen der herkömmlichen Art, evtl. sogar mit dem Effekt, dass wir heute Römer wären und eine Weiterentwicklung des Lateinischen sprechen und schreiben würden.
Der Ansatz hat es also in sich, dennoch ist dieses fantastische Spielerei spannend, so spannend, dass man es weiterverfolgen möchte.
------------------
Meinung
------------------
Stärker noch als im ersten Band Kaiserkrieger: Die Ankunft steht die Geschichte des untergehenden Römischen Reiches im Focus. Ein Interesse an der Geschichte an sich, vor allem die der Römer, ist deshalb sicherlich Grundlage für eine Leseempfehlung.
Bei Interesse aber, und das ist bei mir vorhanden, ist diese Fantasy-Geschichte ausgesprochen spannend konstruiert. Die Möglichkeiten der Veränderungen von Geschichtsverläufen – jetzt auch mal ohne Rücksicht auf die Folgen später – hat was fesselndes und faszinierendes.
Die einzelnen Protagonisten sind nun nicht gerade literarisch ausgeschärft: Eigentlich sind es Stereotypen, die additiv für die Handlung zusammengesteckt worden sind.
Die Handlung selbst, die Idee dieses Buches steht absolut im Vordergrund, erzählerische Meisterleistungen, Charakterstudien o.ä. Darf man nicht erwarten.
Und dennoch ist diese scheinbare so viel zu einfach wirkende Formel, einen Roman auf nur die Idee und die Weiterentwicklung derselben zu bauen, definitiv nicht unerfolgreich.
Ich als Leser bin gebannt beim Lesen.
Bisweilen werden die Intrigen der Kirchengänger uninteressant. Allerdings hat sich die Kirche damals tatschlich deutlich in die Politik des Reiches eingemischt und in der Tat nicht wirklich zum Vorteil des Staates oder der Menschen insgesamt.
Wie Band 1 ist auch der zweite Band der Romanreihe Kaiserkrieger ein durchaus lesenswerter Fantasy-Roman für Geschichtsinteressierte, die auf eine interessante Art und Weise in den Verlauf der Geschichte (fiktiv) Eingreift und damit ein hohes Maß an Dynamik in der Handlung erhält.