Die Biografien von 62 schwer kriminellen Ärzten und Pflegern werden kurz beschrieben. Diese Biografien dienen als Hintergrund für eine Motivsuche für das jeweilige Fehlverhalten. Die unveränderlichen Grundmuster menschlichen Fehlverhaltens wie etwa Habgier, sexuelle Perversionen, Geltungssucht oder das Gefühl gottgleicher Handlungsvollmacht werden auf die einzelnen Lebensläufe angewendet. Fehlverhalten in einem Berufsfeld mit engen Verbindungen zur ärztlichen Berufsausübung, nämlich dem Pflegeberufen, wird ebenfalls biografisch und kriminologisch aufgearbeitet und die Unterschiede in den beiden kriminellen Verhaltensmuster beleuchtet. Die bedrückende Frage nach der Häufigkeit schwer kriminellen Fehlverhaltens unter Ärzten wird in einem gesonderten Kapitel abgehandelt. Die beiden Autoren, Vater und Sohn, pensionierter Arzt und Student der Geschichtswissenschaften, sind aus unterschiedlichen Motiven zum beängstigendem Thema dieses Buches gekommen. Der Arzt hat im persönlichen Umfeld 2 Tötungsserien und eine schwerwiegende Betrugsserie und Täuschungsserie erleben müssen. Michael Fritz, der neben seinem Studium hauptsächlich bei einer gemeinnützigen Stiftung (Viva conAqua) arbeitet, hat hier den Gegenpol zu einem idealistischen Weltbild in seiner perfidesten Ausprägung – der vorsätzlichen Schädigung seiner Mitmenschen- durch vermeintliche Wohltäter (Ärzte) der Menschen studieren müssen. Die genaue Analyse der Realität ist die Voraussetzung ihrer Verbesserung.