Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, anhand einer neuartigen Methode drei Marknägel, die zur Versorgung proximaler Humerusfrakturen verwendet werden, zu untersuchen und zu vergleichen. Mittels 3D-Software wurden 25 digitalisierte Humeri virtuell frakturiert und mit den entsprechenden Marknägeln versorgt. Die Implantation wurde vermessen und in Kategorien eingeteilt. Es zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Fabrikaten, allen gemeinsam war jedoch ein geringer Abstand der Verriegelungsschrauben zu relevanten anatomischen Strukturen, wie dem Unterrand des Tuberculum minus und dem Sulcus intertubercularis, welcher mit der Humerusgröße korrelierte. Aufgrund dieser Korrelation war es möglich eine präoperative Prognose über das Gelingen der Implantation abzugeben, wodurch die Gefahr des Versagens der Osteosynthese minimiert werden kann.