Beruht die Ungleichheit in der Gesellschaft auf der Ungleichheit der Menschen? Orientiert sich die Herstellung von Gebrauchsgütern an den Bedürfnissen der Konsumenten? Schafft das wirtschaftliche Wachstum Arbeitsplätze? Gehört die Strafe zur Erziehung? Verlieren Erwachsene ihre Autorität, wenn sie Kindern und Jugendlichen gegenüber Fehler eingestehen? Beim Blick auf die Wirklichkeit, gestützt durch tägliches Infotainment, trügt oftmals der Schein. Erwin Jürgensen fragt: Wie entsteht falsches Bewusstsein, das die Wirklichkeit verkennt und die Verhältnisse ungeprüft rechtfertigt? Ideologiekritisch widerspricht er einem positivistischen Denken, das Einstellungen ohne Weiteres als gültig ansieht. Dagegen tritt er für ein reflexives Denken ein, das politische Einflüsse und religiöse Weltanschauungen, Familienbilder und Erziehungsvorstellungen, Geschichts- und Zukunftsbilder hinterfragt, soweit diese einem aufgeklärten Menschenbild und dem Ziel einer gerechten Gesellschaftsordnung entgegenstehen. Ein 'Kleines Lexikon' rundet den Band ab und macht ihn zugleich zu einem handlichen Nachschlagewerk.