Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 2,0, Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin (unbekannt), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
In den vergangenen zwölf Jahren der deutschen Einheit wurde nur wenig zur DDR-Pädagogik veröffentlicht. Insbesondere betrifft das den Jugendhilfebereich, der einer theoretischen Auseinandersetzung bedarf.
Das Ziel meiner Diplomarbeit ist es zu untersuchen, welche pädagogischen Einflüsse zur Herausbildung der sozialistischen Persönlichkeit durch Kollektiverziehung Anwendung fanden. Ein besonderes Augenmerk richte ich auf die Heimerziehung in der DDR. Im sogenannten real existierenden Sozialismus war diese Institution eher verpönt. Das Gesamtbild einer sozialistischen Persönlichkeit duldete keine defizitären Verhaltenstendenzen. Hier wirkten Staat und Politik direkt ein. Es entstanden speziell für Kinder und Jugendliche Einrichtungen, die den Charakter des Umerziehens trugen, eben im Sinne eines klar definierten Bildungs- und Erziehungsziels, zur Herausbildung von allseitig entwickelten sozialistischen Persönlichkeiten. In diesem Zusammenhang instrumentalisierte die DDR- Pädagogik spezialisierte Heime in dem Glauben, damit Menschen zu verändern und an das System heranzuführen. Einen besonderen Stellenwert übernahm dabei die Theorie der Kollektiverziehung.
Die Grundlagen dazu lieferte der pädagogische Klassiker Anton Semjonowitsch Makarenko, die ich in einem gesonderten Abschnitt erläutern werde.
Die Arbeit wäre zu umfangreich, wollte ich mich den differenzierten Heimunterbringungen in der DDR widmen. Im Mittelpunkt meiner Auseinandersetzung wird der Jugendwerkhof als umstrittene Institution diskutiert. Als eine der härtesten Erziehungsmodelle überwiegen in der Gesellschaft Mythen und Interpretationen dieser Einrichtungen. Niemand geeigneteres als ehemaliges pädagogisches Personal kann Auskunft geben, wie sich die Erziehung dort darbot. AusgewählteInterviews sollen einen Einblick bieten, welche Gedanken diese Erziehungsform hinterlassen haben.
In der Darstellung meines Themas habe ich die Arbeit in fünf Hauptpunkte gegliedert:
Der erste Abschnitt bildet den allgemeinen Einblick in das Bildungssystem der DDR. Vor der Begriffsdiskussion von Bildung und Erziehung will ich die Bildungsgeschichte aufzeigen. Dabei geht es hauptsächlich um die staatlichen Rahmenbedingungen in damaligen Gesetzestexten sowie um die ideologischen Hintergründe zum Erziehungsbegriff und zum pädagogischen Prozess.
Ein Fokus des von mir gewählten Themas liegt im Begriff der Kollektiverziehung. Hier werde ich im zweiten Abschnitt die Einflüsse des sowjetischen Pädagogen A.S. Makarenko auf die DDR-Pädagogik untersuchen, seine Vorstellungen einer sozialistischen Persönlichkeit erarbeiten und die von ihm favorisierte Arbeitserziehung als Mittel zur Erreichung bewusster Disziplin darstellen.
Der dritte Abschnitt gibt Auskunft über die Institutionen von Heimerziehung der Jugendhilfe in der DDR. Hierbei konzentriere ich mich auf den Jugendwerkhof. Ich werde hinterfragen, welche Gründe vorgelegen haben müssen, um als Kind oder Jugendlicher im JWH Freital eingewiesen zu werden. Als Quellen benutze ich die im Original vorhandenen Karteikarten des damaligen Jugendwerkhofes Freital.
Umerziehung als eine Form der Kollektiverziehung stellt den vierten Abschnitt der Arbeit dar. Meine Auseinandersetzung mit dem Wesen der Heimerziehung begründet sich auf der damaligen These, dass eine stabile Erziehungssituation entsteht, wenn die Folgen falscher Erziehung überwunden werden. Die Begriffe Schwererziehbarkeit und Umerziehung erfahren hier eine genauere Betrachtung.
Im fünften Abschnitt kommen ehemalige Pädagogen aus Freital zu Wort. Diese Interviews sind nur ein Ausschnitt und sollen die erarbeitete Theorie an praktischen Beispielen verdeutlichen.
Mit dieser Ausei...
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
In den vergangenen zwölf Jahren der deutschen Einheit wurde nur wenig zur DDR-Pädagogik veröffentlicht. Insbesondere betrifft das den Jugendhilfebereich, der einer theoretischen Auseinandersetzung bedarf.
Das Ziel meiner Diplomarbeit ist es zu untersuchen, welche pädagogischen Einflüsse zur Herausbildung der sozialistischen Persönlichkeit durch Kollektiverziehung Anwendung fanden. Ein besonderes Augenmerk richte ich auf die Heimerziehung in der DDR. Im sogenannten real existierenden Sozialismus war diese Institution eher verpönt. Das Gesamtbild einer sozialistischen Persönlichkeit duldete keine defizitären Verhaltenstendenzen. Hier wirkten Staat und Politik direkt ein. Es entstanden speziell für Kinder und Jugendliche Einrichtungen, die den Charakter des Umerziehens trugen, eben im Sinne eines klar definierten Bildungs- und Erziehungsziels, zur Herausbildung von allseitig entwickelten sozialistischen Persönlichkeiten. In diesem Zusammenhang instrumentalisierte die DDR- Pädagogik spezialisierte Heime in dem Glauben, damit Menschen zu verändern und an das System heranzuführen. Einen besonderen Stellenwert übernahm dabei die Theorie der Kollektiverziehung.
Die Grundlagen dazu lieferte der pädagogische Klassiker Anton Semjonowitsch Makarenko, die ich in einem gesonderten Abschnitt erläutern werde.
Die Arbeit wäre zu umfangreich, wollte ich mich den differenzierten Heimunterbringungen in der DDR widmen. Im Mittelpunkt meiner Auseinandersetzung wird der Jugendwerkhof als umstrittene Institution diskutiert. Als eine der härtesten Erziehungsmodelle überwiegen in der Gesellschaft Mythen und Interpretationen dieser Einrichtungen. Niemand geeigneteres als ehemaliges pädagogisches Personal kann Auskunft geben, wie sich die Erziehung dort darbot. AusgewählteInterviews sollen einen Einblick bieten, welche Gedanken diese Erziehungsform hinterlassen haben.
In der Darstellung meines Themas habe ich die Arbeit in fünf Hauptpunkte gegliedert:
Der erste Abschnitt bildet den allgemeinen Einblick in das Bildungssystem der DDR. Vor der Begriffsdiskussion von Bildung und Erziehung will ich die Bildungsgeschichte aufzeigen. Dabei geht es hauptsächlich um die staatlichen Rahmenbedingungen in damaligen Gesetzestexten sowie um die ideologischen Hintergründe zum Erziehungsbegriff und zum pädagogischen Prozess.
Ein Fokus des von mir gewählten Themas liegt im Begriff der Kollektiverziehung. Hier werde ich im zweiten Abschnitt die Einflüsse des sowjetischen Pädagogen A.S. Makarenko auf die DDR-Pädagogik untersuchen, seine Vorstellungen einer sozialistischen Persönlichkeit erarbeiten und die von ihm favorisierte Arbeitserziehung als Mittel zur Erreichung bewusster Disziplin darstellen.
Der dritte Abschnitt gibt Auskunft über die Institutionen von Heimerziehung der Jugendhilfe in der DDR. Hierbei konzentriere ich mich auf den Jugendwerkhof. Ich werde hinterfragen, welche Gründe vorgelegen haben müssen, um als Kind oder Jugendlicher im JWH Freital eingewiesen zu werden. Als Quellen benutze ich die im Original vorhandenen Karteikarten des damaligen Jugendwerkhofes Freital.
Umerziehung als eine Form der Kollektiverziehung stellt den vierten Abschnitt der Arbeit dar. Meine Auseinandersetzung mit dem Wesen der Heimerziehung begründet sich auf der damaligen These, dass eine stabile Erziehungssituation entsteht, wenn die Folgen falscher Erziehung überwunden werden. Die Begriffe Schwererziehbarkeit und Umerziehung erfahren hier eine genauere Betrachtung.
Im fünften Abschnitt kommen ehemalige Pädagogen aus Freital zu Wort. Diese Interviews sind nur ein Ausschnitt und sollen die erarbeitete Theorie an praktischen Beispielen verdeutlichen.
Mit dieser Ausei...
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