1994 fand in Ruanda ein Völkermord statt, der die Weltöffentlichkeit schockierte. Binnen weniger Wochen kamen unzählige Menschen ums Leben. Erst Monate später gelang es, den Völkermord zu beenden. Seit Jahren tobte im Land ein Bürgerkrieg zwischen der Regierung und aufständischen Exilanten. Der internationalen Staatengemeinschaft gelang es mit Mühe, einen brüchigen Frieden zwischen den Konfliktparteien auszuhandeln. UN-Truppen sollten helfen, ihn im Lande zu stabilisieren. Mit dem Beginn des Völkermordes jedoch lebte der Bürgerkrieg wieder auf. Der Genozid sorgte für eine wissenschaftliche Debatte, wie die Ereignisse zu verhindern gewesen wären. Ansätze für sehr frühzeitige Maßnahmen, im Vorfeld des Völkermordes, wurden ebenso vorgebracht wie für spätere Maßnahmen, nach Ausbruch der Gewalt. Ziel des Buches ist es, ausgewählte Thesen unter Berücksichtigung der damals vorhandenen Informationen und mit der Methode der kontrafaktischen Argumentation zu beleuchten und zu bewerten: Sind die vorgebrachten wissenschaftlichen Argumente der Autoren wirklich stichhaltig? Wäre der Völkermord wirklich zu verhindern gewesen?Das Buch richtet sich an Politikwissenschaftler und Friedensforscher.